Recording information:
Aufn.: Eisenstadt, Schloss Eszterházy, Haydn-Saal, 23. - 24. April 2012; Leipzig, Altes Stadtbad, 27. April 2012; Europäisches Zentrum der Künste Hellerau, 17. Oktober 2011; Stuttgart, SWR-Funkstudio, 01. - 02. Februar 2010
Footnote:
Name des Leiters des SWR-Vokalensembles fälschl. als Markus Creed angegeben
Description:
»Zu leicht, der Musik Daniel Smutnys ein regressives Moment zu unterstellen. Tonales muss man bei ihm nicht suchen – es drängt sich quasi auf. Auch satt Romantisches kommt im Schaffen des 1976 in Mannheim Geborenenen immer wieder vor – seien es die virtuosen Elemente à la Rachmaninow und Chopin in der Klaviersonate von 2011 oder die düster-schweren Orchesterpassagen à la Bruckner oder Liszt in der Symphonie von 2012. Ist Smutnys Musik also bloß eine – heutzutage so oft im Pejorativen beschriebene – ›Ausdrucksmusik‹? Oder bloß eine neoromantische Inauguration verbrauchter Kompositionsmittel unter der munter flatternden Fahne der Postmoderne? […] Beide Vermutungen zielen ins Leere schon deshalb, weil der Ausdruck so merkwürdig verschroben ist. Smutny scheint es ganz ernst zu meinen mit seiner seltsamen Form der Tonalität und seinen höchst originellen Reihungen, die ihren Sinn erst dann offenbaren, wenn man sich unter die Oberfläche oder besser: nicht an der Außen-, sondern der Innenseite des Klangs bewegt. Am Ende der Symphonie taucht ein markant ostinater Rhythmus auf, farbig vorangetrieben durch verschiedene Kombinationen der Instrumente. Es folgen Streicherkantilenen, dann wächst der vorangegangene Beat wieder aus dem orchestralen Dickicht hervor und führt erneut sein seltsames Eigenleben. Wieder ein Bruch. Ein tiefer Klavierton setzt schließlich den letzten Akzent – einen, in den alles Vorangegangene zu münden scheint, einen, der in seiner logischen Konsequenz etwas Unerbittliches hat.« (Torsten Möller, Neue Zeitschrift für Musik 02/2013, S. 88)