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Im Gedächtnis geblieben ist fast nur die Kanzlerzeit im Vorfeld der NS-Herrschaft 1930-1932. Bis heute prägt dies das Bild des Zentrumspolitikers Heinrich Brüning und verzerrt es einseitig. Das jedenfalls ist der Ausgangspunkt dieser solide gearbeiteten und gut verständlich geschriebenen wissenschaftlichen Monographie, die sich, eine Lücke in der Forschung füllend, um Rehabilitation bemüht. Von der Kindheit über die Zeit als Politiker bis zur Emigration und zum erfolglosen Epilog im Nachkriegsdeutschland skizziert die junge Historikerin den Lebensweg eines integren, durch Tradition und Katholizismus geprägten, aufopferungsvoll und sachlich-nüchtern sich seinen Pflichten widmenden westfälischen Einzelgängers, der letztlich am Zerfall der Demokratie scheiterte. Spärliche Illustration. Im Anhang Äußerungen von Zeitgenossen, Literatur- und Quellenverzeichnis und Personenregister. Für an politisch-historischen Biographien interessierte Leser mit Vorkenntnissen. (3) (Engelbrecht Boese)