Description:
Die umfangreiche Überblicksdarstellung zu einem wichtigen Kapitel deutscher Kultur- und Literaturgeschichte beginnt bei Moses Mendelssohn und Lessings "Nathan" und führt bis in die unmittelbare Gegenwart (Rafael Seligmann, Maxim Biller). Sie veranschaulicht eindrucksvoll den immens großen Beitrag jüdischer Schriftsteller zur deutschen Literatur, aber auch das Leiden fast aller deutsch-jüdischen Autoren an ihrer Doppelidentität und ihrer Außenseiterposition. Im strengen Sinne ist Schütz' verdienstvolle, gut lesbare und lebendig geschriebene Darstellung allerdings keine Literaturgeschichte, sondern eine "Schriftsteller-Geschichte", die sich auf die Lebensbedingungen der Autoren und auf ihre Auseinandersetzungen mit dem Judentum konzentriert. Literarische Texte zieht sie nur ausnahmsweise heran. Der Band ersetzt Schütz' Darstellung von 1992 ("Juden in der deutschen Literatur", BA 1/93) und verdient eine breite Empfehlung. (2 S) (Ronald Schneider)