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Wer fühlte im Geschichtsunterricht nicht mit dem 18-jährigen Friedrich ("dem Großen"), dessen Fluchtversuch scheiterte, dessen Freund Katte vor seinen Augen hingerichtet wurde! Doch wer erfuhr von der Kantorstochter Doris Ritter? Die 16-jährig in Verdacht geriet, Mätresse des Prinzen zu sein und trotz Unschuldsbeweis nach demütigenden Untersuchungen zu 6-maligem Auspeitschen und lebenslanger Haft verurteilt wurde. Opfer von Wut und Willkür des Königs. Einzig wegen der Besuche seines Sohnes in ihrem Elternhaus, der dabei bürgerliches Leben kennenlernte. Zwar wurde nach dem Tod des Königs, nach 3 Jahren Haft, ein Gnadengesuch befürwortet, Entschädigung für ihr zerstörtes Leben erhielt sie jedoch nie. An eine gute Verheiratung war für die Haftentlassene nicht mehr zu denken, schon mit 48 Jahren starb sie 1762, ließ sie einen fast mittellosen Mann mit 6 Kindern zurück. Die Autorin hat zu einem sorgsam illustrierten bibliophilen Schmuckstück zusammengetragen, was sich über die unglückliche Doris Ritter recherchieren ließ. Dem B+chlein würde ich frontale Aufstellung wünschen. (2 S)