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Dem Dresdner Männerforscher geht es nicht um einen "Artenschutz für Männer" à la H. Seemann (BA 12/09), dergestalt, dass man den männlichen "Kernkompetenzen" wieder verstärkt freien Lauf liesse. Stiehler will das durch entwicklungspsychologische Traumata, gesellschaftliche Rollendiffusität und feministische Ideologie angeschlagene männliche Selbstverständnis durch den Königsweg der "eigenständigen Männlichkeit" wieder beleben: dem Erarbeiten einer männlichen Identität "aus sich selbst heraus", mit dem Ziel der Solidarität der Geschlechter. Klar, plausibel und immer mit einschlägigen Fallbeispielen aus seiner Beratungspraxis belegt, arbeitet der Autor die Stolpersteine auf dem Weg zu einem "positiven Selbstverständnis" der Männer ab: Männerentwertung als gesellschaftlicher Mainstream; unbefriedigende Paar-Beziehungen; prägende negative Kindheitserfahrungen. Der Bewusstwerdungsprozess der Männer müsse über 2 Schritte erfolgen: der Klärung der eigenen Position für sich selbst und dem offensiven Vertreten dieser Position, ohne einen Geschlechterkrieg anzuzetteln. - Männerliteratur, auch für Frauen. (2)