Description:
Ein provokatives Plädoyer für die Befreiung der Männer aus der selbst verschuldeten körperlichen, emotionalen und sprachlichen Unmündigkeit. (Uwe-Friedrich Obsen)
Nachdem Krise und Zukunft des starken Geschlechts immer mal wieder diagnostiziert werden und die Forderung nach einer irgendwie gearteten "Geschlechterdemokratie" auf den Tisch kommt (zuletzt W. Hollstein: BA 8/08, und B. Sichtermann: BA 7/06), lässt es einer richtig krachen: Physiker und Romanautor Bönt, geboren 1963 ("Die Entdeckung des Lichts", BA 12/09). Während die Frauen sich dank Feminismus befreiten, blieben die Männer Opfer des Systems. Ob als Fußballer in Trikots, Handwerker im Overall oder Soldaten in Kampfanzügen: Überall seien sie nur Funktionsträger, Werkzeuge, aber nicht frei. Nun sollen sie die Gleichberechtigung voranbringen. Forderungen nach einem Recht auf ein karrierefreies Leben, ein Recht auf Krankheit ohne Hypochonder-Vorwurf und ein Recht auf Sexualität jenseits von Kriminalisierung stehen auf der Agenda. Bönts Manifest zur Befreiung aus der selbst verschuldeten körperlichen, emotionalen und sprachlichen Unmündigkeit ist - besonders in der Abrechnung mit dem Feminismus und der Ausblendung der nach wie vor akuten männlichen Gewalt - provokativ und damit extrem medienwirksam. (2) (Uwe-Friedrich Obsen)