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Streitschrift gegen die Deutsche Bahn, der der Autor vorwirft, die von einem Verein, dessen Sprecher er war, initiierte Ausstellung "Zug der Erinnerung", die an die Massendeporationen der Reichsbahn erinnerte, systematisch unterminiert und behindert zu haben. (Engelbrecht Boese)
Von 2007 bis 2013 erinnerte eine Wanderausstellung mit mehreren Zugwaggons, die in 150 Bahnhöfen Station machte, an die von der Reichsbahn durchgeführten Massendeportationen (vgl. auch die fast zeitgleich laufende Ausstellung "Sonderzüge in den Tod", BA 11/09). "Der Zug der Erinnerung", aus dem hier auch Ausstellungsstücke abgebildet sind, war das Werk eines kleinen Vereins und vor allem ihres streitbaren Vorstandssprechers Hans-Rüdiger Minow. Minow legt hier nun eine materialreiche, mit umfangreichem Anmerkungsapparat minutiös belegte Streitschrift gegen die Deutsche Bahn vor, der er vorwirft, die Initiative des Vereins mit Unterstützung der Bundesregierung durch bürokratische Schikanen und finanzielle Forderungen systematisch unterminiert und behindert zu haben, für ihn ein Ausfluss der verfehlten staatlichen Erinnerungspolitik. Obwohl allzu detailverliebt und intransparent gegliedert, sollte Minows zornige Schrift als Teil eines wichtigen öffentlichen Diskurses schon in mittleren Bibliotheken, mindestens aber in den Ausstellungsstädten zugänglich sein. Mit Personen- und Ortsregister. (2) (Engelbrecht Boese)