• Media type: E-Book
  • Title: Das Entsendegesetz : Sündenfall oder Lösung des Arbeitslosigkeitsproblems?
  • Contributor: Rotte, Ralph [Author]; Zimmermann, Klaus F. [Author]
  • Published: Bonn: Institute for the Study of Labor (IZA), 1998
  • Published in: Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit: Discussion paper series ; 800
  • Extent: Online-Ressource ([2], 23 S.); graph. Darst
  • Language: German
  • Identifier:
  • Keywords: Mindestlohn ; Bauwirtschaft ; Arbeitsmigranten ; Beschäftigungseffekt ; Deutschland ; Graue Literatur ; Arbeitspapier
  • Origination:
  • Footnote: Zsfassung in engl. Sprache
    Systemvoraussetzungen: PDF-Reader
  • Description: Mit dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz (AEntG) vom 29. Februar 1996 hat der deutsche Gesetzgeber eine Mindestlohnregelung eingeführt, die den Arbeitsmarkt in der Baubranche entlasten soll, der sich nach dem ersten Bauboom der deutschen Vereinigung seit wenigen Jahren in einer konjunkturellen und strukturellen Krise befindet. Erklärtes Hauptziel des Gesetzes ist die Ausschaltung von Billiglohnkonkurrenz ausländischer Arbeitnehmer, die einheimische Bauarbeiter verdrängen. Obwohl dieser Maßnahme ein breiter politischer Konsens von Seiten der Regierung, der Opposition und der Gewerkschaften zugrunde liegt, ist sie als protektionistisches Instrument aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive sehr umstritten. Insbesondere aus allokations- und wohlfahrtstheoretischer Sicht werden gewichtige Einwände vorgebracht, denen auf der anderen Seite nicht zuletzt sozialpolitische Erwägungen gegenüberstehen. Besondere Aspekte ergeben sich zusätzlich dadurch, daß sich das AEntG in erster Linie gegen EU-Bürger wendet, die nicht durch eine einfache Verweigerung einer Arbeitsgenehmigung vom deutschen Arbeitsmarkt ferngehalten werden können, und gleichzeitig mit deutlichen praktischen Durchsetzungsproblemen behaftet ist. Vor diesem Hintergrund wird im folgenden eine wirtschaftspolitische Einschätzung des Gesetzes vorgenommen, die sich insbesondere mit der Frage nach der Aufrechterhaltung der zeitlich befristeten Maßnahme sowie mit ihrer prinzipiellen Vertretbarkeit aus ökonomischer Perspektive beschäftigen soll. Ausgehend von einer kurzen Betrachtung der theoretischen und empirischen Wirkung von Zuwanderung auf den heimischen Arbeitsmarkt wird dazu zunächst ein Blick auf die gegenwärtige Krise der deutschen Bauwirtschaft und ihrer Ursachen geworfen. Im Anschluß daran werden das Zustandekommen und die wesentlichen Elemente des AEntG erläutert. Die theoretisch relevanten Auswirkungen des Gesetzes werden dann mit ersten empirischen Befunden sowie ihren grundsätzlichen und praktischen Problemen konfrontiert, bevor abschließend eine kritische Würdigung vorgenommen wird.

    In March 1996, the Bundestag introduced a minimum wage law for the German construction business in order to protect native workers from low wage competition by posted workers from other EU countries. This Entsendegesetz (Posted Workers Act) was backed formally by the EU Posted Workers Directive of December 1996. This paper analyzes the economic and political background of the law as well as its impact on the German construction business according to economic theory and provisional empirical evidence from similar protective measures taken in the U.S. The effectiveness of the law is seriously limited by practical and conceptional problems, like resource constraints in control, shifts from legal to illegal employment, or compatibility with basic EU law and principles. Moreover, since the central problems of the German construction business are structural, one cannot expect much of a relief for the labor market of native workers. Since the Entsendegesetz seems therefore only justifiable in the short run in order to smoothen structural adjustment and to avoid political unrest and xenophobia, it should not be extended.
  • Access State: Open Access