• Media type: E-Article
  • Title: Mikrobiom & NASH – enge Komplizen in der Progression von Fettlebererkrankungen
  • Contributor: Wree, Alexander; Geisler, Lukas Jonathan; Tacke, Frank
  • Published: Georg Thieme Verlag KG, 2019
  • Published in: Zeitschrift für Gastroenterologie, 57 (2019) 7, Seite 871-882
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/a-0755-2595
  • ISSN: 0044-2771; 1439-7803
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  • Description: ZusammenfassungEinhergehend mit der steigenden Prävalenz von Übergewicht, metabolischem Syndrom und Typ-2-Diabetes nehmen nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD) stark zu und stellen eine große Herausforderung in der Gastroenterologie dar. Viele Studien konnten nachweisen, dass das Mikrobiom in einem engen Zusammenhang mit der Progression von ernährungsbedingten Krankheitsbildern, insbesondere auch von Fettlebererkrankungen, steht. Veränderungen in der Quantität und Qualität der Darmflora, allgemein als Dysbiose bezeichnet, bedingen veränderte Metabolisierung von Nahrungsmitteln, erhöhte Permeabilität der Darmbarriere („leaky gut“) und konsekutiv Entzündungsprozesse in der Leber. Dies begünstigt sowohl das Fortschreiten von Adipositas und metabolischen Störungen als auch von NAFLD zur nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH), hepatischen Fibrose, Leberzirrhose und hepatozellulärem Karzinom (HCC). Wichtige molekulare Mechanismen beinhalten mikrobielle Stoffwechselprodukte, mikrobielle und endogene Signalstoffe (sogenannte PAMPs/DAMPs) sowie Gallensäuren. Essenzielle zelluläre Mechanismen umfassen immunologische Zellen in Darm und Leber, insbesondere Makrophagen und Kupffer-Zellen, sowie Darmepithelzellen und Hepatozyten als zentrale Regulatoren des Stoffwechsels. In dieser Übersicht wollen wir anhand aktueller wissenschaftlicher Arbeiten und klinischer Studien kurz auf die relevanten Spezies des humanen Mikrobioms eingehen, die mikrobielle Analytik erläutern, die wichtigsten molekularen Zusammenhänge zwischen Mikrobiom und NAFLD/NASH erklären und schlussendlich Möglichkeiten der Mikrobiom-modulierenden Therapie zur Behandlung von Fettlebererkrankungen darlegen.