• Media type: E-Article
  • Title: Unterstützungsbedarf und -möglichkeiten für Hausärzte in der Versorgung von Patienten mit komplexem Bedarf: Eine Fragebogenerhebung Berliner Hausärzte
  • Contributor: Döpfmer, Susanne; Trusch, Barbara; Stumm, Judith; Peter, Lisa; Kuempel, Lisa; Grittner, Ulrike; Schnitzer, Susanne; Rieckmann, Nina; Dini, Lorena; Heintze, Christoph
  • Published: Georg Thieme Verlag KG, 2021
  • Published in: Das Gesundheitswesen, 83 (2021) 10, Seite 844-853
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/a-1173-9225
  • ISSN: 0941-3790; 1439-4421
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  • Description: Zusammenfassung Ziel Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung werdenzukünftig Versorgungsmodelle wichtig, die Hausärzte in derVersorgung von Patienten mit komplexem Bedarf unterstützenkönnen. Die vorliegende Fragebogenstudie untersucht, welche Formen derUnterstützung sich Berliner Hausärzte wünschen. Methodik Alle niedergelassenen Hausärzte Berlins (n=2354)wurden im Zeitraum August bis September 2018 postalisch gebeten, einenfür die Fragestellung entwickelten Fragebogen auszufüllen. DieFragen adressierten den Unterstützungsbedarf sowie verschiedeneUnterstützungsmodelle. Es wurde zwischenUnterstützungsmöglichkeiten innerhalb (Delegation, Substitution)und außerhalb (Sozialarbeiter, Versorgungslotsen,Pflegestützpunkt) von Hausarztpraxen differenziert. Die Auswertungerfolgte deskriptiv, sowie explorativ multivariat in Bezug aufZusammenhänge zwischen der Zustimmung zu Unterstützungsmodellenund Praxis- bzw. Arztcharakteristika (Alter, Geschlecht der Ärzte, Lageder Praxis, Praxisform, Arbeitszeit). Ergebnisse 557 Fragebögen (Response Rate 23,7%) wurdenausgewertet. Unterstützungsbedarf wurde v. a. füradministrative, koordinative und organisatorische Tätigkeiten gesehensowie für soziale und sozialrechtliche Fragestellungen. EinGroßteil der teilnehmenden hausärztlichen Praxen steht sowohlder Delegation als auch der Substitution ärztlicher Leistungen positivgegenüber. Darüber hinaus ist für Hausärzte auchUnterstützung außerhalb der eigenen Praxis durch Mitarbeitereines ambulanten Pflegedienstes, eines Pflegestützpunktes, oder durchSozialarbeiter und Versorgungslotsen vorstellbar. Insbesondere jüngereund weibliche Hausärzte sowie diejenigen, die bereits in kooperativenPraxis-Strukturen tätig sind, sind offen für kooperativeAnsätze unter Einbeziehung weiterer Gesundheitsberufe. Schlussfolgerung Es bestehen noch unzureichend genutzte Potenziale derDelegation und der Kooperation mit bestehenden Strukturen. Die hier befragtenBerliner Hausärzte zeigten ein hohes Maß an Zustimmung zuDelegation und Substitution. Aber auch Gesundheitsberufe und Institutionenaußerhalb der eigenen Praxis könnten die Hausärztestärker unterstützen. Insbesondere für administrativeund koordinative Tätigkeiten sowie für soziale undsozialrechtliche Fragestellungen wird Unterstützungsbedarf gesehen. Inweiteren Untersuchungen sollte die Akzeptanz unter der Ärzteschaft unddie Machbarkeit unterschiedlicher Modelle weiter untersucht werden.