• Media type: E-Article
  • Title: Bildung von Chinolizidin‐Derivaten bei der Kondensation von meso‐ und racem. 1.3‐Di‐[2‐piperidyl]‐2‐propanon mit Formaldehyd
  • Contributor: Schöpf, Clemens; Benz, Gerhart; Burkhardt, Heinrich; Klüβendorf, Siegfried; Otte, Kurt; Rausch, Richard; Rokohl, Rudolf
  • imprint: Wiley, 1971
  • Published in: Justus Liebigs Annalen der Chemie
  • Language: English
  • DOI: 10.1002/jlac.19717530106
  • ISSN: 0075-4617
  • Keywords: Colloid and Surface Chemistry ; Physical and Theoretical Chemistry
  • Origination:
  • Footnote:
  • Description: <jats:title>Abstract</jats:title><jats:p>Bei der Kondensation des <jats:italic>meso</jats:italic>‐ und <jats:italic>racem</jats:italic>. 1.3‐Di‐[2‐piperidyl]‐2‐propanons (<jats:bold>1a</jats:bold> bzw. <jats:bold>1b</jats:bold>) mit Formaldehyd in wäßriger Pufferlösung vom pH 7 bei 25° bildet sich neben zwei Kondensationsprodukten C<jats:sub>15</jats:sub>H<jats:sub>26</jats:sub>N<jats:sub>2</jats:sub>O<jats:sub>2</jats:sub> mit Spiran‐Struktur eine isomere, bei 154 schmelzende Verbindung, die einen Chinolizidin‐Ring enthält („Chinolizidin‐Derivat A”︁, <jats:bold>3A</jats:bold>). Ein isomeres, bei 152° schmelzendes „Chinolizidin‐Derivat B”︁ (<jats:bold>3B</jats:bold>) bildet sich, wenn die Kondensation von <jats:bold>1b</jats:bold> in essigsaurer Lösung bei 90° durchgeführt wird. Die Verbindungen <jats:bold>3A</jats:bold> und <jats:bold>3B</jats:bold> spalten in essigsaurer Lösung bei Gegenwart von Dimedon 1 Mol. Formaldehyd ab unter Bildung eines bei 96° schmelzenden Ketons C<jats:sub>14</jats:sub>H<jats:sub>24</jats:sub>N<jats:sub>2</jats:sub>O (<jats:bold>4A</jats:bold>; Schmp. 96), aus dem sich mit Formaldehyd das Chinolizidin‐Derivat A zurückbildet (Schema 1). Die Konfiguration an den Asymmetriezentren des Ketons <jats:bold>4A</jats:bold> liegt demnach auch in <jats:bold>3A</jats:bold> vor. Die Konstitution des Ketons <jats:bold>4</jats:bold> folgt daraus, daß beim Ersatz des Sauerstoff‐Atoms durch Wasserstoff über stereoisomere Alkohole (<jats:bold>5</jats:bold>) und Chloride (<jats:bold>6</jats:bold>) eines der vier möglichen stereoisomeren Racemate des 3‐[2‐Piperidyl]‐chinolizidins (<jats:bold>7</jats:bold>) entsteht, welches identisch ist mit dem bereits beschriebenen „Racemat C”︁ bekannter Konstitution aber noch unbekannter Konfiguration (Schema 2). Beiden Chinolizidin‐Derivaten kommt die Konstitution <jats:bold>3</jats:bold> zu; die Halbketal‐Gruppierung ist durch das Fehlen der Carbonyl‐Bande im IR‐Spektrum und durch die Bildung je eines mit Säure leicht verseifbaren Methyläthers nachgewiesen. – Die Isomerie der Chinolizidin‐Derivate <jats:bold>3A</jats:bold> und <jats:bold>3B</jats:bold> beruht darauf, daß das beiden zu Grunde liegende Gerüst von <jats:bold>4</jats:bold> in seiner Konfiguration bei <jats:bold>3B</jats:bold> verschieden ist von dem in <jats:bold>3A</jats:bold> und im Keton <jats:bold>4A</jats:bold> vorliegenden Gerüst. Die Konfiguration <jats:bold>4A</jats:bold> ist offenbar die stabilere und bildet sich auch unter sterischer Umlagerung aus dem beim Abbau von <jats:bold>3B</jats:bold> in essigsaurer Lösung zu erwartenden, aber nicht isolierbaren Keton <jats:bold>4B</jats:bold>, das, wie <jats:bold>4A</jats:bold>, ein an den β‐Kohlenstoff‐Atomen leicht isomerisierbares β‐Amino‐keton ist. – Die Umlagerung <jats:bold>4B</jats:bold> → <jats:bold>4A</jats:bold> bleibt aus, wenn <jats:bold>3B</jats:bold> mit Lithiumalanat reduziert oder mit Phenylisothiocyanat umgesetzt wird. Das in letzterem Fall unter Abspaltung von 1 Mol. Formaldehyd entstehende, sterisch offenbar von <jats:bold>4B</jats:bold> abgeleitete Reaktionsprodukt ist verschieden von der isomeren, analog sowohl aus <jats:bold>3A</jats:bold> als auch aus <jats:bold>4A</jats:bold> erhaltenen Verbindung. – Die Reduktion von <jats:bold>3A</jats:bold> und <jats:bold>3B</jats:bold> mit Lithiumalanat – bei <jats:bold>3A</jats:bold> auch nach Clemmensen – führt ohne Verlust eines C‐Atoms zu je einem epimeren Paar von 2‐Hydroxy‐3‐[1‐methyl‐2‐piperidyl]‐chinolizidinen (<jats:bold>9</jats:bold>). Die aus <jats:bold>3A</jats:bold> entstehenden Epimeren geben beim Ersatz der Hydroxy‐Gruppe über das Chlorid durch Wasserstoff 3‐[1‐Methyl‐2‐piperidyl]‐chinolizidin (<jats:bold>11A</jats:bold>), das auch durch Methylierung des „Racemats C”︁ erhalten wird, und daher in der Konfiguration seiner drei Asymmetriezentren dem „Racemat C”︁ und damit <jats:bold>4A</jats:bold> sowie <jats:bold>3A</jats:bold> entspricht (Schema 3). Die aus <jats:bold>3B</jats:bold> entstehenden epimeren Alkohole <jats:bold>9</jats:bold> geben analog das andere stereoisomere 3‐[1‐Methyl‐2‐piperidyl]‐chinolizidin (<jats:bold>11B</jats:bold>). – Die wahrscheinlichsten Konfigurationen und Konformationen der Verbindungen werden besprochen.</jats:p>