Beschreibung:
Räume begrenzter Staatlichkeit, in denen der Territorialstaat seine Hoheitsgewalt nicht mehr oder nur noch eingeschränkt auszuüben vermag, stellen das humanitäre Völkerrecht vor vielfältige Herausforderungen. Der Tagungsband widmet sich der Frage, ob und wie das Recht sich diesen Herausforderungen anpasst, maßgeblich anhand zweier Themenkomplexe: der Inhaftierung und dem Investitionsschutz im (nicht-)internationalen bewaffneten Konflikt. Existiert eine hinreichende Rechtsgrundlage für erstere? Ist zur Ausfüllung des investitionsrechtlichen full protection and security-Standards das humanitäre Völkerrecht maßgeblich?Die Beiträge erschöpfen sich jedoch nicht in solchen dogmatischen Erörterungen. Vielmehr betrachten sie die Problematik auch aus einer grundsätzlichen Perspektive. Diese fragt – rechtstheoretisch und -historisch informiert – nach den Voraussetzungen für die Leistungsfähigkeit des Völkerrechts in Räumen begrenzter Staatlichkeit – gerade auch gegenüber nicht-staatlichen Akteuren. Kann das Recht Anreize für seine Befolgung setzen? Muss es weiterentwickelt werden? Falls ja, wer ist hierzu berufen und legitimiert?