• Medientyp: E-Book
  • Titel: Wie gut funktioniert das Onomastik-Verfahren? : ein Test am Beispiel des SOEP-Datensatzes
  • Beteiligte: Liebau, Elisabeth [Verfasser:in]; Humpert, Andreas [Verfasser:in]; Schneiderheinze, Klaus [Verfasser:in]
  • Erschienen: Berlin, Germany: German Socio-Economic Panel (SOEP), DIW Berlin, 2018
  • Erschienen in: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: SOEP papers on multidisciplinary panel data research ; 97600
  • Umfang: 1 Online-Ressource (circa 28 Seiten); Illustrationen
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Graue Literatur
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: In Deutschland kommt dem Onomastik-Verfahren von Humpert und Schneiderheinze für die Ziehung einer umfassenden Stichprobe von Personen mit Migrationshintergrund eine bedeutende Rolle zu. Das Verfahren leitet mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die regionale Herkunft einer Person von ihrem Namen ab. In diesem Beitrag wird anhand verschiedener Gütekriterien der Frage nachgegangen, wie gut das Onomastik-Verfahren funktioniert und ob es möglicherweise bei bestimmten Zuwanderergruppen zu einer verzerrten Datengrundlage führen kann. Der vorliegende Verfahrenstest auf Grundlage des SOEPs hat ergeben, dass das Onomastik-Verfahren insgesamt betrachtet bei 14 Prozent der Fälle eine falsche Zuordnung trifft. Die überwiegende Mehrheit dieser falschen Zuordnungen kommt bei der Gruppe von Personen mit Migrationshintergrund zustande. Bei der korrekten Identifikation einzelner Herkunftsländer weisen Japan (100%), Deutschland bzw. kein Migrationshintergrund (98%) und die Türkei (97%) die höchsten Trefferquoten auf. Bei Herkunftsländern wie der Schweiz (2%) und Österreich (2%) werden die geringsten Trefferquoten gemessen. Durch den Einsatz des Onomastik-Verfahrens wird das Ausmaß des Integrationsfortschrittes für Zuwanderer und ihrer Nachkommen aus Herkunftsländern mit bedeutendem (Spät-)Aussiedlerzustrom unterschätzt. Ursache hierfür dürfte die nicht vollständige Identifizierung der Teilgruppe der (Spät)Aussiedler sein, die insbesondere hinsichtlich Sprache, Identifikation mit Deutschland und sozialer Einbettung besser integriert sind. Bei den anderen untersuchten Ländern wird hingegen die soziale und strukturelle Integrationsdimension durch den Einsatz des Onomastik-Verfahrens überschätzt. Die Suche nach den Gründen für falsche Zuordnungen oder unvollständige Identifizierung von Teilgruppen legt offen, dass für die Hälfte aller Fehler ein vollständig deutschsprachiger Name der Person mit Migrationshintergrund (durch deutschsprachiges Ausland oder deutsche Minderheiten) eine plausible Erklärung darstellt.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang