Anmerkungen:
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
Beschreibung:
Ein alter Romancier wird von seinem jungen Verehrer zu Bett gebracht. Er beginnt zu erzählen. Von Paaren und Vereinzelten, von Gesichtern und Gebärden, von Passionen und Enttäuschungen - und wie er so unaufhörlich erzählt, folgt er mehr und mehr "den Spuren ausgestorbener Liebesarten". Dabei geht es zwischen den Menschen oft beklemmend zu, in manchen Episoden herrscht jenes Fremdheitsgefühl bei "unüberwindlicher Nähe", wie es zwischen Liebenden plötzlich entsteht. Mit wenigen Strichen entwirft Botho Strauß eine Prosa der vielschichtigen Unbestimmtheit zwischen Mann und Frau. „Botho Strauß erzählt von Blessuren flüchtiger und auch intensiver Leidenschaften, zeigt Verwundete und schenkt berührende Einsichten über Menschen, die einander lieben, lieben möchten oder nicht, manchmal auch nicht mehr lieben können. Die Erkundungen im weiten Land der Beziehungen zwischen Mann und Frau beschreibt er mitunter herb und realistisch. Dennoch spüren wir, zumeist sehr leise, wie Strauß in diesem mitunter irritierend wie beglückend außergewöhnlichen, großartigen Band auf seine ganz eigene, unsentimentale Weise empathisch von der rätselhaften Wirklichkeit der Liebe erzählt“ (literaturkritik.de). „Während die Feuilletonwelt über den Literaturnobelpreis für Peter Handke diskutiert, ist Botho Strauß, der tatsächlich randständige Außenseiter in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, nicht ganz unbemerkt, aber doch eher im Stillen 75 Jahre alt geworden. Und er hat seiner glücklicherweise noch immer präsenten Leserschaft ein Geschenk gemacht, dass an jene Strauß-Bücher anknüpft, die ihn einstmals berühmt gemacht haben – „zu oft umsonst gelächelt“ ist eine Sammlung von Alltagsbeobachtungen, die durch Strauß’ Reflexionsvermögen Tiefe, Pointen und Allgemeingültigkeit gewinnen... Als Wegweiser durch den Band führt ein alternder Romancier, eine selbstironische Referenz, frei von Eitelkeit. Der Aphoristiker Strauß zeigt sich im Alter so frisch wie seit langem nicht mehr“ (Platz 2 der SWR Bestenliste Januar 2020)