Beschreibung:
Zum Kilimandscharo reist in diesem wundersamen Buch der Ich-Erzähler, hinter dem sein Autor Arnold Stadler gut zu erkennen ist. Eine Reportage soll er schreiben, aber er will weder auf den Gipfel noch auf Safari gehen. Im Gegenteil: Er hat Angst vor wilden Tieren und einen Smoking und Lackschuhe im Gepäck, weil er ja anschließend eine Einladung nach Bremen hat ... Und es genügt ihm völlig, einfach den wunderbaren Berg anzuschauen, der als Ölgemälde in der elterlichen Wohnstube hing und seither sein Sehnsuchtsziel ist. Die Reise nach Afrika wird für den Erzähler zu einer tragikomischen Tour de Force durch deutsche Gegenwart, koloniale Vergangenheit und touristische Träume. Und, wie könnte es anders sein bei diesem Autor, zu einer kurvenreichen Erkundung des eigenen Inneren und des ganzen menschlichen Lebens. „Nicht erst mit diesem Buch zeigt sich, dass niemand so windungs- und wendungsreich, so melancholisch und komisch über das Wechselspiel von Erwartungen und Enttäuschungen schreiben kann wie Arnold Stadler“ (deutschlandfunk.de). „So anarchisch hüpfend Stadlers Erzählweise auch erscheinen mag, so genau sind die Motivketten im Roman durchgehalten. Und als alles vorbei ist, kommt jener Satz ins Spiel, der über dem Gesamtwerk Stadlers stehen könnte: 'Die Zukunft war damals meine Sehnsucht, so wie die Erinnerung nun mein Heimweh ist.'“ (Platz 2 der SWR-Bestenliste Mai 2021)