• Medientyp: E-Book
  • Titel: Die gute Regierung
  • Werktitel: Le bon gouvernement | Werktitel in der GND
  • Beteiligte: Rosanvallon, Pierre [VerfasserIn]; Halfbrodt, Michael [ÜbersetzerIn]
  • Erschienen: Hamburg: Hamburger Edition, [2016]
  • Umfang: 1 Online-Ressource (376 Seiten)
  • Sprache: Deutsch; Französisch
  • ISBN: 9783868546729
  • RVK-Notation: ME 3000 : Allgemeines
  • Schlagwörter: Demokratie > Legitimität > Politische Beteiligung > Good Governance
    Regierung > Präsidentielles Regierungssystem > Demokratie
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Die Reduzierung der Demokratie auf die Legitimation durch Wahlen führt heute nicht selten zu autoritären Demokratien, eigentlich ein Widerspruch in sich. Doch die »Demokratie als Eigenschaft der Macht« befindet sich auf dem Rückzug. »Unsere Demokratien können als demokratisch bezeichnet werden, doch demokratisch regiert werden wir nicht«, so Rosanvallon. Um dieses Repräsentationsdefizit zu beheben, bedarf es einer Vorstellung von Demokratie, die von der Art der Beziehung von Regierenden zu Regierten her gedacht werden muss. Rosanvallon entwirft ein Modell der guten Regierung und fordert nicht weniger als eine demokratische Revolution. - Die meisten politischen Systeme der westlichen Welt gelten als demokratisch – legitimiert durch freie Wahlen und einen Rechtsstaat, der sich zu den individuellen Freiheitsrechten bekennt und sie schützt. Laut Rosanvallon führen diese Legitimationsprinzipien zu einer Vorherrschaft der Exekutive: »Unsere politischen Systeme können als demokratisch bezeichnet werden, doch demokratisch regiert werden wir nicht.« Die demokratische Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger reduziert sich auf die Wahl von Repräsentanten und Regierenden, das heißt auf ein simples Verfahren zur Beglaubigung von Mächtigen und zur Bestätigung allgemeiner politischer Zielsetzungen. Wenn Demokratien zu reinen Genehmigungsdemokratien werden, sind soziale Verwerfungen die Folge. Im Extremfall können Genehmigungsdemokratien sogar diktatorische Züge aufweisen. Auf der Grundlage seiner Analyse demokratischer Gegebenheiten entwirft Rosanvallon das Modell einer »Bestätigungsdemokratie« als Garant einer guten Regierung. Eine Bestätigungsdemokratie verkörpert die positive Seite des demokratischen Universalismus uns ist der Schlüssel zum demokratischen Fortschritt. Voraussetzung ist, dass nicht nur die Exekutive, sondern auch Behörden, verschiedene Ebenen der Justiz und der gesamte öffentliche Dienst Umwandlungsprozesse vollziehen. Rosanvallon fordert nicht weniger als eine demokratische Revolution, die über eine Neudefinition der Beziehungen zwischen Regierenden und Regierten führt – erst dann wird die Realisierung einer Gesellschaft der Gleichen denkbar. - Online resource; title from title screen (viewed May 11, 2021)
  • Beschreibung: Überlegungen zu einer demokratischen Revolution und zu aktuellen Fragen der sozialen Gerechtigkeit Die meisten politischen Systeme der westlichen Welt gelten als demokratisch – legitimiert durch freie Wahlen und einen Rechtsstaat, der sich zu den individuellen Freiheitsrechten bekennt und sie schützt. Laut Rosanvallon führen diese Legitimationsprinzipien zu einer Vorherrschaft der Exekutive: »Unsere politischen Systeme können als demokratisch bezeichnet werden, doch demokratisch regiert werden wir nicht.« Die demokratische Teilhabe der Bürger_innen reduziert sich auf die Wahl von Repräsentanten und Regierenden, das heißt auf ein simples Verfahren zur Beglaubigung von Mächtigen und zur Bestätigung allgemeiner politischer Zielsetzungen. Wenn Demokratien zu reinen Genehmigungsdemokratien werden, sind soziale Verwerfungen die Folge. Im Extremfall können Genehmigungsdemokratien sogar diktatorische Züge aufweisen. Auf der Grundlage seiner Analyse demokratischer Gegebenheiten entwirft Rosanvallon das Modell einer »Betätigungsdemokratie« als Garant einer guten Regierung. Eine Betätigungsdemokratie verkörpert die positive Seite des demokratischen Universalismus und ist der Schlüssel zum demokratischen Fortschritt. Voraussetzung ist, dass nicht nur die Exekutive, sondern auch Behörden, verschiedene Ebenen der Justiz und der gesamte öffentliche Dienst Umwandlungsprozesse vollziehen. Rosanvallon fordert nicht weniger als eine demokratische Revolution, die über eine Neudefinition der Beziehungen zwischen Regierenden und Regierten führt – erst dann wird die Realisierung einer Gesellschaft der Gleichen denkbar.