Beschreibung:
Vom 25. bis 29. September dieses Jahres wird in Bonn die International Conference on Chemicals Management 5 (ICCM5) - die Weltchemikalienkonferenz - stattfinden. Hier will die internationale Staatengemeinschaft zusammen mit weiteren Akteuren ein neues Abkommen schließen, um die dritte große Umweltkrise unserer Zeit zu lösen: die Verschmutzung der Erde mit Chemikalien. Das Ökosystem Erde hat seine Kapazität erreicht, als Senke für Schadstoffe zu dienen, und die planetare Grenze für Chemikalien ist überschritten. Zudem führen die Produktion und Nutzung von Chemikalien zu hohen Treibhausgasemissionen, und die Exposition gegenüber Chemikalien hat gesundheitliche Auswirkungen auf Mensch und Tier sowie teilweise direkt tödliche Wirkungen. Damit verstärkt die Verschmutzung der Erde auch die beiden anderen Umweltkrisen, den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt. Diese Probleme können nur zusammen gelöst werden. Bereits seit 2006 gibt es unter Schirmherrschaft des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) den Strategic Approach to International Chemicals Management (SAICM), mit dem erklärten übergeordneten Ziel, bis 2020 einen nachhaltigen Umgang mit Chemikalien entlang ihres ganzen Lebenszyklus zu schaffen. Da bereits bei der ICCM4 im Jahr 2015 abzusehen war, dass dieses Ziel nicht erreicht wird, startete dort unter deutscher Präsidentschaft der Prozess, um ein SAICM-Folgeabkommen (SAICMBeyond-2020) zu entwickeln. Im September in Bonn steht auf dem Spiel, ob die vorerst letzte Möglichkeit zur Lösung der Krise genutzt oder vertan wird.