Beschreibung:
Der Autor, Neuhistoriker in Cambridge, spezialisiert auf neuere deutsche Geschichte (zuletzt: BA 7/01) war im Verleumdungsprozess Irving gegen Lipstadt Sachgutachter: Sein auf kompakter Zusammenfassung seiner Vorträge beruhender Bericht ist wieder wie der des deutschen Gutachters Longerich (BA 12/01) eine Kurzdarstellung von "Endlösung" und Holocaust, noch wie E. Menasses (BA 12/00) oder D. Guttenplans (BA 1/02) Bücher eine abgerundet zusammenfassende Prozessdarstellung, obgleich Vorgeschichte, Ablauf und Reaktionen berührt werden. Hauptthema ist die Frage, ob Irving historische Quellen gefälscht und manipuliert hat, so der Vorwurf Lipstadts ("Betrifft: Leugnen des Holocaust", BA 9/94), gegen den sich der Kläger vehement verwahrt und deshalb den Prozess angestrengt hat. Im Kern geht es Evans um Methoden wissenschaftlichen Arbeitens, um Wahrheit und Fälschung, historische Objektivität und Erkenntnis. Das brillant geschriebene Lehrstück sollte neben den anderen Titeln angeboten werden. (2) (Friedrich Andrae)
