Beschreibung:
Nichts fürchten Diktaturen mehr als geistige Attacken. Der politische Witz ist unerbittlich. Er unterliegt keiner Zensur. Kein Staatsmann ist vor der Stimme des Volkes sicher, und was hinter vorgehaltener Hand verbreitet wurde, sind geflüsterte Wahrheiten.
Der in Eisleben aufgewachsene österreichische Autor, habilitierte Jurist, Satiriker, Theaterleiter, Bühnenautor und Kabarettist hat 1994 bei Rowohlt ein Buch über schwarzen Humor im "Dritten Reich" publiziert ("Gefährliches Lachen", BA 8/94), das zwar nicht an die schon "klassische" Darstellung, Anthologie, Analyse und Interpretation von H. J. Gamm (hier zuletzt BA 4/91) heranreichte, aber dennoch als Beitrag auch zur Alltagsgeschichte NS-Deutschlands breite Verwendung finden konnte. Der vorliegende Band basiert offensichtlich großenteils auf jenem, auch wohl auf der Neuausgabe von Gamm, ist aber inhaltlich erweitert um den politischen Witz in Deutschland vor der NS-Zeit und hüben und drüben nach ihr. Wie beim Vorgänger fehlen Nachweise, Literaturangaben, Quellenverzeichnis und Register. Leidlich systematisch geordnet, nützlich für Entertainment oder Stammtisch als Lesebuch schwarzen Humors in finsteren Zeiten. (2) (Friedrich Andrae)