Beschreibung:
Darstellung der kriminalistischen wie politischen Hintergründe des Attentats auf den deutschen Bundeskanzler im Jahre 1952. (Klaus Hohlfeld)
Dass 1952 auf Bundeskanzler Adenauer ein Attentat versucht wurde, ist kaum in das geschichtliche Bewusstsein gedrungen. Ein Sprengstoffpaket konnte rechtzeitig sichergestellt werden. Jedoch kam ein Sprengmeister bei der versuchten Entschärfung ums Leben. Der Verfasser des Berichtes über das Attentat und die Ermittlung stützt sich weitgehend auf Polizeiakten. Vor allem aber verdeutlicht er den politischen Kontext und die Tatsache der Verschleppung der Ermittlungen bis hin zur Einstellung. Die Polizei gelangte auf Täter aus dem Umkreis jüdischer Terrororganisationen. Diese standen in Opposition zum israelischen Ministerpräsidenten Ben Gurion, der mit Adenauer Verhandlungen über deutsche Wiedergutmachungen führte, wenn auch zunächst geheim. Der junge Staat Israel war auf diese angewiesen. Für Adenauer war es eine Gelegenheit, der Bundesrepublik zu politischer Glaubwürdigkeit zu verhelfen. Es bestand kein Interesse daran, diesen Prozess gestört zu sehen. Kriminalistische und politische Aspekte werden in dem Buch glaubwürdig verknüpft mit viel Sinn für das schwierige deutsch-jüdische Verhältnis. (2)