Beschreibung:
Multiethnizität ist ein europäisches Phänomen, das gerade in letzter Zeit neue Aufmerksamkeit auf sich zieht. Führt Multiethnizität notwendigerweise zu Konflikten oder lassen sich auch friedliche Formen multiethnischen Zusammenlebens beobachten? Ulrike von Hirschhausen geht dieser Frage am Beispiel Rigas nach, in dem Deutsche, Letten, Russen und Juden lebten, die ein reger kultureller Austausch vor allem mit dem Westen, aber auch mit dem Osten Europas verband. Sie zeigt anhand der politischen Kultur, der differenzierten Vereinslandschaft und der kulturellen Praxis, wie sehr die multiethnische Konkurrenz die städtische Gesellschaft mobilisierte und auf welche Weise und warum die Zeitgenossen die Grenzen dieser Selbstorganisation zunehmend ethnisch markierten.