• Medientyp: E-Book
  • Titel: International Financial Reporting Standards and banking regulation : a comeback of the state?
  • Beteiligte: Grasl, Maximilian [Verfasser:in]
  • Erschienen: Bremen: Univ., Sonderforschungsbereich 597 Staatlichkeit im Wandel, 2011
  • Erschienen in: TranState working papers ; 158
  • Umfang: Online-Ressource (PDF-Datei: 25 S., 689,41 KB)
  • Sprache: Englisch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Finanzkrise > Internationaler Kreditmarkt > Regulierung > International Financial Reporting Standards
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Systemvoraussetzungen: Acrobat Reader
  • Beschreibung: The European Union began using accounting rules defined by an independent private sector regime as compulsory norms in 2005. Is the incorporation of these International Financial Reporting Standards (IFRS) into European law a viable solution to combine external technical expertise with principles of democratic governance? The current financial crisis has shown that the technical expertise of this standard-setting body alone does not sufficiently guarantee satisfactory policy outcomes: The pro-cyclical IFRS-accounting standards have come to be accused of exacerbating the extent of the financial write-offs, which cost an enormous amount of taxpayers' money. In consequence, these standards have lost their output legitimacy. Abandoning public competences and legitimate decision-making have not paid off. What does the global public do about this? As early as 2007 the three most important financial jurisdictions (U.S., EU, Japan) and the International Organization of Securities Commissions (IOSCO) urged the IASC Foundation to alter its governance structure in order to enhance public accountability of the International Accounting Standards Board (IASB). How has the relationship of independent but widely influential standard-setters and public authorities developed? While public authorities (especially from the EU) bemoan a loss of public governance in accounting-policy the IASB shows little will to abandon obtained competencies. Public authorities rather have to act strategically in order to retrieve competences within the interwoven field of international financial regulation. The analysis has implications for regime theory, European governance and global political economy of financial regulations.

    Die Europäische Union nutzt seit den Jahr 2005 die Regeln eines unabhängigen privatrechtlichen Gremiums als verbindliche Normen. Bietet diese Übertragung der International Financial Reporting Standards (IFRS) in das Europäische Recht einen geeigneten Weg, um vorhandene externe Expertise mit den Prinzipien demokratischer Governance zu vereinen? Die gegenwärtige Finanzkrise belegt, dass die technische Expertise eines Standardsetzungsgremiums alleine keine zufriedenstellenden policy-Ergebnisse garantiert: Den prozyklisch wirkenden IFRS-Rechnungslegungsregeln wird vorgeworfen, das Ausmaß der notwendigen Abschreibungen und damit die Kosten der Bankenrettung noch zusätzlich erhöht zu haben. In Folge dessen haben diese Standards ihre output-Legitimation verloren und die Abtretung der Regelungskompetenz in diesem Bereich seitens demokratisch legitimierter Institutionen hat sich nicht bewährt. Wie treten staatliche Institutionen diesem Problem gegenüber? Bereits im Jahre 2007 drängten die drei einflussreichsten Finanzmarkt-Jurisdiktionen (USA, EU und Japan) sowie die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) die IASC-Stiftung dazu ihre Governance-Struktur anzupassen, um dadurch Verantwortlichkeit des International Accounting Standards Board (IASB) gegenüber staatlichen Stellen zu verbessern. Wie haben sich nun die Beziehungen zwischen dem gleichermaßen unabhängigen wie einflussreichen Standardsetzungsgremium und staatlichen Autoritäten entwickelt? Durch die Finanzkrise wurde die Rolle des IASB zum Gegenstand hochrangiger Verhandlungen unter den G20-Mitgliedern. Während von staatlicher Seite (insbesondere von der EU) ein Steuerungsverlust in der Rechnungslegungspolitik beklagt wird, ist das IASB kaum dazu bereit bislang erlangte Kompetenzen aufzugeben. Vielmehr müssen staatliche Instanzen strategisch vorgehen, um innerhalb des stark verwobenen Geflechts von Zuständigkeiten auf dem Gebiet der internationalen Finanzmarktregulierung Steuerungskompetenzen zurückzuerlangen. Diese Analyse ist für die Regime-Theorie, die Fragen europäischer Governance und die politische Ökonomie der Finanzmarktregulierung von Bedeutung.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang