• Medientyp: E-Book; Hochschulschrift
  • Titel: Web-TV. Entstehungsgeschichte, Begriffe, Ästhetik
  • Weitere Titel: abweichender Titel: Übers. des Hauptsacht.: Web-TV. History, concepts, aesthetics
  • Beteiligte: Ahl, Jennifer [VerfasserIn]
  • Erschienen: 2013
  • Umfang: Online-Ressource
  • Sprache: Deutsch
  • RVK-Notation: AP 33940 : Zukunftsaussichten und -entwicklung
    AP 34500 : Allgemeines
  • Schlagwörter: Internet-TV
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Hildesheim, Univ., Diss., 2013
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Web-TV hat einen mehrdeutigen Charakter, es besitzt Eigenschaften von Web-Videos und zugleich von traditionellen Fernsehsendungen. Die vorliegende Dissertation klärt, wie dieser Doppelcharakter des neuen Mediums Web-TV entsteht, was er beinhaltet und was dies für die Ästhetik des Web-TV bedeutet. In einem ersten Schritt wird bestimmt, welches die wesentlichen Eigenschaften des traditionellen Fernsehens sind. In einem zweiten Schritt werden diese Eigenschaften als notwendige Kriterien auf Bewegtbildinhalte im World Wide Web angewendet, um festzustellen, ob diese fernsehartig sind. Der Schlüsselgedanke dabei ist, dass sich das Konzept Fernsehen erweitern lässt, dass das traditionelle Fernsehen nur noch eine Realisierungsmöglichkeit von Fernsehen ist und es daneben weitere Formen geben kann, wie eben das Web-TV. Herausgearbeitet als notwendige Kriterien für Fernsehartigkeit werden Serialität, Massenmedialität und Welthaltigkeit. Gemeinsam zeichnen sie ein Bewegtbild als fernsehartig aus. Serialität im Fernsehen entsteht aufgrund des andauernden Programmflusses und der Überfülle an Inhalten. Ein serielles Strukturprinzip gibt dem Zuschauer überhaupt erst die Möglichkeit, sich zu orientieren. Bei der Massenmedialität geht es um eine Abgrenzung zu individuell und interaktiv genutzten Artefakten. Fernsehartige Bewegtbilder sind öffentlich zugänglich, werden räumlich und/oder zeitlich distanziert übermittelt und richten sich an ein disperses Publikum. Das dritte Kriterium ist die Welthaltigkeit. Ein Artefakt gilt als welthaltig, wenn es einen Gehalt von Welt erkennen lässt, der dem einzelnen Zuschauer einen Anschluss an die Gesellschaft ermöglicht. Dieser Anschluss ist gegeben, wenn eine intersubjektive Interpretation möglich ist, im Bewegtbild angelegt ist. Wenn diese drei Fernsehkriterien von Web-Videos erfüllt werden, handelt es sich jedoch noch nicht um Web-TV. Denn Web-TV verlangt nach etwas Neuem, soll es ein eigenständiger, abgrenzbarer Bereich sein, also mehr als nur der Import von traditionellen Fernsehinhalten. Dieses Neue lässt sich als Webartigkeit bezeichnen, die in Kapitel 3 durch das zeitliche und inhaltliche Nachzeichnen des audiovisuellen Webs herausgearbeitet wird. Das Ergebnis ist eine Typologie der Web-Videos mit drei Hauptkategorien: Nutzergenerierte Videos, Web-Sendungen und Importe von traditionellen Fernsehsendern. Beispeilhaft erfolgt die Bestimmung des Web-TV in Kapitel 4, in dem drei deutschsprachige Web-TV-Sendungen umfassend analysiert und interpretiert werden: EHRENSENF (D), REBELL.TV (CH) und BUSCHKA ENTDECKT DEUTSCHLAND (D). Die Schlussbetrachtung der Arbeit orientiert sich dann an den vier anfangs aufgestellten Thesen. Es zeigt sich schließlich, dass das Web-TV eine neue Fernsehform ist, die das Konzept des Fernsehens verändert. Web-TV besitzt das Potenzial, eine neue Fernsehform oder eine neue Entwicklungsstufe des traditionellen Fernsehens zu sein und unsere Vorstellung von Fernsehen zu verändern. Dabei ist die Relevanz von Web-TV aber dennoch nicht zu überschätzen. Web-TV ist vielmehr als ein Indikator und wissenschaftlicher Impulsgeber zu deuten als eine bedrohende Konkurrenz für das traditionelle Fernsehen.

    Web-TV has got an ambivalent character; it borrows features from both web videos and traditional television programmes. The present thesis aims to clarify how this dual character is generated, what lies therein and what implications this holds for the aesthetics of web-tv. Firstly, it is important to define what the essential characteristics of traditional television programmes are. Secondly, those properties are adopted as constitutive criteria on moving images on the web in order to determine what videos are television-like. The central idea of this research is that television represents an extendable concept in the sense that traditional television is not the only possible form of television. Thus, there is an imaginable variety of TV types, e. g. web-TV. Elaborated as essential criteria for "televisionability" are "seriality" (means being serial), mass mediality and "world-contentability". Along with features of a moving image they signalise its televisionability. Seriality in television is based on an enduring programme flow and the overabundance of content. The directing serial structure as the underlying structure of traditional television helps the audience to orientate within the programme. The criterion of mass mediality makes the difference to individually and interactively used artefacts. TV-like images are public, they are transmitted within a time and/or space distance and address a disperse audience. The third criterion is the neologism world-contentability. An artefact counts as "world-contentable" if it depicts a certain amount of world, has a certain relation to it, which offers the audience, community and society around the possibility to connect to the world. The connection occurs if an intersubjective interpretation is aroused by the moving image. If these three criteria of an audio-visual artefact are fulfilled that does not mean necessarily that yet the image is part of web-TV. Because web-TV requires a least one new characteristic in comparison to traditional television in the sense that web-TV is supposed to be an identifiable, autarky and definable sphere of moving images itself – which means more than a simple import of traditional television programmes. This criterion for the newness can be understood as "web-ability" which is carved out in chapter 3 while the audio-visual web is retraced in its chronicle and substantial development. The result is a typology of web-video, separated in three main categories: user-generated videos, web programmes and imported traditional television programmes. Exemplary the determination of web-TV is elaborated in chapter 4 where three German-speaking web-TV programmes, available online from 2005 until 2010, are analysed and interpreted: EHRENSENF (D), REBELL.TV (CH) and BUSCHKA ENTDECKT DEUTSCHLAND (D). Chapter 5, the conclusion, rests on four assumptions postulated at the beginning of the thesis. It is shown that web-TV has the potential to become a new form or step of development of traditional television with the strength to influence and change our idea of it. In any case, the relevance of web-TV – how it appeared between 2003 and 2010 for the first time – is not to be overestimated. Web-TV is less of a huge competitor or threat for the concept of traditional television than an indicator or scientific challenge and impulse to the continuous research in the field of television.
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