• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Endosonografische Drainage der Gallenblase wegen akuter Cholezystitis bei Patienten mit hohem Operationsrisiko
  • Beteiligte: Zachäus, Markus; Bartels, Michael; Flade, Andreas; Schubert-Hartmann, Andreas; Lamberts, Regina; Sepehri-Shamloo, Alireza; Halm, Ulrich Paul
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2021
  • Erschienen in: Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
  • Umfang:
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-1657-0197
  • ISSN: 0044-409X; 1438-9592
  • Schlagwörter: Surgery
  • Zusammenfassung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Hintergrund Die Standardtherapie der akuten Cholezystitis ist die laparoskopische Cholezystektomie. Bei Patienten mit hohem Operationsrisiko kommen alternative Verfahren zur Anwendung. Die perkutane Drainage ist allgemein verfügbar. Die alternative transpapilläre Drainage der Gallenblase über den Ductus cysticus hat nur begrenzte Erfolgsaussichten. Mit der weiten Verbreitung der interventionellen Endosonografie und der Entwicklung neuer Stentsysteme hat sich die endosonografische Gallenblasendrainage als sicheres und zuverlässiges Verfahren erwiesen.</jats:p><jats:p> Material und Methode Wir berichten retrospektiv über unsere Erfahrungen mit der endosonografischen Gallenblasendrainage an 11 konsekutiven Patienten bei akuter Cholezystitis zwischen Dezember 2018 und Januar 2021.</jats:p><jats:p> Ergebnisse Es wird über 11 Patienten mit akuter Cholezystitis mit einem mittleren Lebensalter von 84,5 Jahren (70–95 Jahre) berichtet. Bei allen Patienten lagen schwere allgemeine Begleitkrankheiten oder fortgeschrittene abdominelle Tumoren beziehungsweise die Kombination beider Konditionen vor. Nach interdisziplinärer Beratung wurde die Indikation zur interventionellen Therapie gestellt. Diese wurde in 9 Fällen mittels alleiniger endosonografischer Drainage und in 2 Fällen mittels perkutaner und zweizeitiger endosonografischer Drainage durchgeführt. Technischer Erfolg wurde bei 10 Fällen (91%), klinischer Erfolg bei 9 Fällen (82%) erzielt. Es gab in 2 Fällen prozedurenbezogene Komplikationen, die zur Operation führten.</jats:p><jats:p> Schlussfolgerung Im Falle hoher Operationsrisiken stellt die endosonografische Drainage der Gallenblase eine sichere und definitive Therapie dar. Diese kann allein oder in Kombination mit einer perkutanen Drainage erfolgen. Die endosonografische Drainage ist der alleinigen perkutanen Drainage durch geringere Komplikationsraten und niedrigere Raten notwendiger Folgeeingriffe überlegen. Daher sollte in Fällen eines inadäquat hohen Operationsrisikos die endosonografische Drainage der Gallenblase der perkutanen vorgezogen worden, vor allem, wenn eine definitive Therapie erforderlich ist.</jats:p>
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>
    Hintergrund Die Standardtherapie der akuten Cholezystitis ist die laparoskopische Cholezystektomie. Bei Patienten mit hohem Operationsrisiko kommen alternative Verfahren zur Anwendung. Die perkutane Drainage ist allgemein verfügbar. Die alternative transpapilläre Drainage der Gallenblase über den Ductus cysticus hat nur begrenzte Erfolgsaussichten. Mit der weiten Verbreitung der interventionellen Endosonografie und der Entwicklung neuer Stentsysteme hat sich die endosonografische Gallenblasendrainage als sicheres und zuverlässiges Verfahren erwiesen.</jats:p><jats:p>
    Material und Methode Wir berichten retrospektiv über unsere Erfahrungen mit der endosonografischen Gallenblasendrainage an 11 konsekutiven Patienten bei akuter Cholezystitis zwischen Dezember 2018 und Januar 2021.</jats:p><jats:p>
    Ergebnisse Es wird über 11 Patienten mit akuter Cholezystitis mit einem mittleren Lebensalter von 84,5 Jahren (70–95 Jahre) berichtet. Bei allen Patienten lagen schwere allgemeine Begleitkrankheiten oder fortgeschrittene abdominelle Tumoren beziehungsweise die Kombination beider Konditionen vor. Nach interdisziplinärer Beratung wurde die Indikation zur interventionellen Therapie gestellt. Diese wurde in 9 Fällen mittels alleiniger endosonografischer Drainage und in 2 Fällen mittels perkutaner und zweizeitiger endosonografischer Drainage durchgeführt. Technischer Erfolg wurde bei 10 Fällen (91%), klinischer Erfolg bei 9 Fällen (82%) erzielt. Es gab in 2 Fällen prozedurenbezogene Komplikationen, die zur Operation führten.</jats:p><jats:p>
    Schlussfolgerung Im Falle hoher Operationsrisiken stellt die endosonografische Drainage der Gallenblase eine sichere und definitive Therapie dar. Diese kann allein oder in Kombination mit einer perkutanen Drainage erfolgen. Die endosonografische Drainage ist der alleinigen perkutanen Drainage durch geringere Komplikationsraten und niedrigere Raten notwendiger Folgeeingriffe überlegen. Daher sollte in Fällen eines inadäquat hohen Operationsrisikos die endosonografische Drainage der Gallenblase der perkutanen vorgezogen worden, vor allem, wenn eine definitive Therapie erforderlich ist.</jats:p>
  • Anmerkungen: