• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Koinzidenz und Therapie von Beinachsdeviationen bei degenerativen Knorpelschäden des Kniegelenks. Ergebnisse aus dem Deutschen KnorpelRegister DGOU
  • Beteiligte: Spahn, Gunter; Fritz, Jürgen; Albrecht, Dirk; Angele, Peter; Fickert, Stefan; Aurich, Matthias; Hofmann, Gunther; Niemeyer, Phillip
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2017
  • Erschienen in: Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/s-0043-108649
  • ISSN: 1864-6697; 1864-6743
  • Schlagwörter: Orthopedics and Sports Medicine ; Surgery
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Zielsetzung Ziel dieser arthroskopischen Multicenterstudie war es, die Koinzidenz von degenerativ bedingten Knorpelschäden mit Varus- oder Valgusfehlstellungen zu bestimmen. Weiterhin war es Ziel, die Häufigkeit von die knorpelregenerativen Eingriffe begleitenden Korrekturoperationen von Varus- oder Valgusfehlstellungen in der deutschen Versorgungsrealität zu ermitteln.</jats:p><jats:p> Material und Methode Von insgesamt 1778 Patienten, die zum Stichtag 01.08.2016 im Deutschen KnorpelRegister registriert waren, wurde in 90,9% der Fälle die Beinachse durch den Operateur klinisch und in 56,0% der Fälle durch eine radiologische Messung bestimmt. In die Auswertung wurden insgesamt 614 Patienten mit einem fokalen degenerativ bedingten Knorpelschaden aufgenommen, bei denen präoperativ sowohl eine klinische als auch eine radiologische Beinachsendiagnostik erfolgt war.</jats:p><jats:p> Ergebnisse Der durchschnittliche mechanische Tibia-Femur-Winkel nach Paley (mTFA) betrug bei klinisch neutraler Beinachse 0,2° (SD 0,6; 0 – 5), bei klinischem Varus 5,0° (SD 3,2; 0 – 15) und bei klinischem Valgus − 4,7° (SD − 4,0; − 15 – 0). Damit hatten 76,9% der Patienten eine normale Beinachse. Ein Varus wurde in 18,9% und ein Valgus in 4,2% der Fälle bestimmt. Varusfehlstellungen waren häufiger mit Knorpelschäden im medialen und Valgusfehlstellungen häufiger mit Schäden im Bereich des lateralen Kompartiments assoziiert. In 72,4% wurde bei vorliegendem Varus der Knorpeleingriff mit einem zeitnahen Korrektureingriff der Beinachse kombiniert. Beim Vorliegen einer Valgusfehlstellung wurde dies in der Hälfte der Fälle vorgenommen. Auf die Entscheidung des Operateurs zur gleichzeitigen Achskorrektur hatte die Wahl des knorpelregenerativen Verfahrens keinen Einfluss.</jats:p><jats:p> Schlussfolgerungen Degenerative Knorpelschäden im Bereich des Kniegelenks sind in etwa einem Viertel der Fälle mit pathologischen Abweichungen der Beinachse (18,9% Varus; 4,2% Valgus) assoziiert. In einem hohen Prozentsatz solcher Fehlstellungen werden durch die Operateure zusätzlich zum knorpelregenerativen Eingriff zeitnah Korrektureingriffe vorgenommen. Dabei ist jedoch bislang unklar, inwieweit dies die Prognose und das Ergebnis beeinflusst.</jats:p>