• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Solidarität ohne Grenzen? Probleme sozialer Ungleichheit und Teilhabe in transnationaler Perspektive
  • Weitere Titel: Solidarity without borders? Problems of social inequality and participation from a transnational perspective
  • Beteiligte: Poferl, Angelika [VerfasserIn]
  • Körperschaft:
  • Erschienen: Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006
  • Erschienen in: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Internationalisierung ; Solidarität ; transnationale Beziehungen ; Ideengeschichte ; Europa ; Weltgesellschaft ; Nationalstaat ; Strukturwandel ; EU ; kulturelle Identität ; nationale Identität ; soziale Ungleichheit ; Entgrenzung
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Veröffentlichungsversion
    begutachtet
    In: Rehberg, Karl-Siegbert (Hg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. 2006. S. 311-325. ISBN 3-593-37887-6
  • Beschreibung: "Die Idee der Solidarität - verstanden im Kern als Idee eines wechselseitigen Zusammenhangs von Mitgliedern einer gegebenen Entität oder Gruppe von Menschen - stellt eine wichtige, kulturell und normativ fundierte Legitimationsbasis für die Bearbeitung und Bekämpfung sozialer Ungleichheiten dar. Solidarität in einem emphatischen Sinne der Unterstützung und Hilfe ist keineswegs selbstverständlich und, wie das Beispiel abstrakt verrechtlichter Sozialstaatlichkeit zeigt, auch nicht immer unmittelbar erkennbar. Sie spielt jedoch - so die Ausgangsthese des Beitrags - eine zentrale Rolle für die Mobilisierung ungleichheitsbezogener Handlungsbereitschaften; mithin auch für die Frage, welcher Sachverhalt, d.h. welche sozialen Asymmetrien, Formen der Benachteiligung oder Deprivation überhaupt als nicht legitime, nicht hinnehmbare Ungleichheit wahrgenommen und definiert werden. Eine zweite daran anschließende These ist, dass Begriff und Praxis der Solidarität unter den Bedingungen aktueller Prozesse globaler und europäischer Transnationalisierung einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Dieser liegt im wesentlichen darin, dass kollektive Sinnstiftungen und Identitätskategorien, die festlegen, wem warum unter welchen Umständen Solidarität zu gelten hat, nicht mehr ausschließlich an nationalen Grenzen orientiert sind und sein können. Damit jedoch werden elementare, historisch gewachsene, kulturell sedimentierte und politisch stabilisierte Bedeutungen von Solidarität transformiert, die (nicht nur, aber typischerweise auch) an Vorstellungen nationaler Zugehörigkeit anknüpfen und dadurch faktisch begrenzt und geschlossen worden sind. An deren Stelle treten Formen einer transnational 'entgrenzten' Solidarität, die - sei es unter Berufung auf verallgemeinerbare Vorstellungen eines guten Lebens, sei es begründet durch substantielle Normverletzungen - den Horizont nationalstaatlicher Wahrnehmungs- und Handlungsrahmen überschreiten. Eine solche Solidarität bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen universellen und partikularen Geltungsansprüchen ebenso wie zwischen gesellschaftlichen Prozessen der stets problematischen Herstellung, Öffnung und Schließung 'solidaritätswürdiger' bzw. 'solidaritätsfähiger' Einheiten. Bezogen auf das Thema der sozialen Dimension Europas sollen Grundlagen des behaupteten Wandels geklärt und Konturen eines transnational gewendeten Solidaritätsmodell aufgezeigt werden." (Autorenreferat)
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