• Media type: E-Article
  • Title: Psychosoziale Beratung in der logopädischen Behandlung funktioneller Dysphonien
  • Contributor: Hammer, Sabine S. [Author]
  • Published: 2013
  • Published in: Logos ; (2013), 2, Seite 88-96
  • Language: German
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  • Description: Gemäß aktueller deutschsprachiger Fachliteratur wird davon ausgegangen, dass bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von funktionellen Dysphonien psychosoziale Faktoren eine bedeutende Rolle spielen können. LogopädInnen sind daher angehalten, in der Behandlung neben einer funktionsbezogenen Übungstherapie psychosozial beratend tätig zu werden. In der Logopädie-Ausbildung werden Grundlagen einer psychosozialen Beratungstätigkeit nur in Ansätzen vermittelt. Konkrete Empfehlungen zu entsprechenden Fort- oder Weiterbildungsmaßnahmen bestehen bislang nicht. Diese Arbeit untersucht, auf welche Weise StimmtherapeutInnen in der Praxis den Umgang mit psychosozialen Aspekten der Erkrankung bewältigen und wie sie sich diesbezügliche Kompetenzen erworben haben. Zur Datenerhebung wurden teilstrukturierte Interviews mit neun stimmtherapeutisch tätigen Logopädinnen geführt. Die Auswertung orientierte sich an dem von Kelle und Kluge (1999) entwickelten Stufenmodell einer empirisch begründeten Typenbildung. Vier Prototypen von Beraterrollen in der stimmtherapeutischen Behandlung funktioneller Dysphonien konnten identifiziert werden: „Die Interessierte“ fördert Gespräche über psychosoziale Themen explizit, um die zugrunde liegende Problematik zu identifizieren. „Die Vertraute“ fördert Gespräche über psychosoziale Themen implizit mit dem Ziel der Vertrauensbildung. „Die Begleiterin“ fördert Gespräche über psychosoziale Themen implizit, um die Stimme und assoziierte Funktionen zu optimieren. „Die Trainerin“ hemmt Gespräche über psychosoziale Themen explizit, um die Grenzen der eigenen Kompetenz nicht zu überschreiten. Die Auswertung der Kategorie Kompetenzerwerb zeigte, dass die Therapeutinnen im Umgang mit psychosozialen Faktoren überwiegend auf berufs- und lebensbiografisch erworbene Fähigkeiten zurückgreifen. Mehrheitlich wurden nicht erlernbare, persönlichkeitsbedingte Eigenschaften als Voraussetzung für eine angemessene therapeutische Tätigkeit genannt.
  • Access State: Open Access