University thesis:
Dissertation, Ludwig-Maximilians-Universität München, 2017
Footnote:
Literaturverzeichnis: Seite 338-377
Dissertation erschienen unter dem Titel: Das Aufmerksamkeitsregime oder: Wenn Liebe Zuschauer braucht : der Einfluss der massenmedialen Handlungslogik auf das Familiendispositiv : eine qualitative Untersuchung zur Medialisierung des Systems Familie
Description:
Paare feiern Motto-Hochzeiten, Schwangere fordern WLAN im Kreißsaal, Eltern verschicken save-the-date-Karten zum ersten Schultag ihrer Kinder. Selbst Küchen dienen nicht mehr nur dem Kochen, sondern liefern eine Bühne für die Inszenierung des Familienglücks. Familien lieben, heiraten, erziehen, reisen, feiern und wohnen heute anders als vor vierzig Jahren. Ein wesentlicher Treiber dieser Veränderungen ist die Orientierung an der Logik der Massenmedien. Diese haben die „Fernsehgeneration“ gelehrt, dass Aufmerksamkeit, Klicks und Likes einen eigenen Wert besitzen und dass nur Aufmerksamkeit bekommt, was aufregend ist und schöne Bilder produziert. Die Medienlogik hat sich so zum modus operandi des Miteinanders entwickelt: Familie wird öffentlich gelebt, auch in den Sozialen Medien, zulasten gemeinsam verbrachter Zeit. Es ist auch die fortschreitende Medialisierung, der Siegeszug des Aufmerksamkeitsregimes, die moderne Familien unter erheblichen Druck setzt.