• Media type: E-Book; Thesis
  • Title: Einfluss von Metamizol alleine und in Kombination mit Levomethadon auf die minimale alveoläre Konzentration von Sevofluran und auf thermische und mechanische Reizschwellen bei Beagle-Hunden
  • Contributor: Spitmann, Natascha Corinna [Author]; Kästner, Sabine B.R. [Degree supervisor]
  • Published: Hannover, 2018
  • Extent: 1 Online-Ressource (101 Seiten, 1.332 KB)
  • Language: German
  • Identifier:
  • Keywords: Metamizol > Levomethadon > Schmerzreiz > Beagle
  • Origination:
  • University thesis: Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2018
  • Footnote: Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
  • Description: Ziel der hier vorliegenden Arbeit war es, einen möglichen Effekt von Metamizol auf die minimale alveoläre Konzentration (MAC) von Sevofluran oder auf nozizeptive Reizschwellen durch eine Erhöhung der klinisch verwendeten Dosis von 50 mg/kg auf 75 mg/kg darzustellen sowie einen möglichen Einfluss bzw. synergistischen Effekt von Metamizol auf den MAC-sparenden und antinozizeptiven Effekt von Levomethadon durch kombinierte Gabe zu untersuchen. Untersucht wurde eine potentielle antinozizeptive und MAC-sparende Wirkung von Metamizol im Hinblick auf seine Verwendung als alleiniges perioperatives Schmerzmittel, bzw. eine mögliche synergistische Interaktion mit Levomethadon zur Optimierung der multimodalen Analgesie bei invasiven chirurgischen Eingriffen bzw. hochgradigen Schmerzzuständen. Es wurden 3 Medikamentengruppen definiert, Gruppe M erhielt 75 mg/kg Metamizol i.v., Gruppe L erhielt 0,2 mg/kg Levomethadon i.v. und Gruppe M/L erhielt beide Medikamente in Kombination in gleichen Dosierungen. An der Studie nahmen 8 Beagle (weiblich-kastriert und männlich-kastriert) im Alter von 2 bis 6 Jahren teil. Die gleichen Hunde wurden mit einer Wash-out-Periode von jeweils mindestens 14 Tagen sowohl für die Bestimmung der nozizeptiven Reizschwellen wie auch für die MAC-Bestimmung eingesetzt. Es handelt sich um eine experimentelle, randomisierte, Untersucher-geblindete, komplette cross-over-Studie. Zur Bestimmung der nozizeptiven Reizschwellen wurde ein Heizelement an der seitlichen Brustwand und eine Manschette mit 3 Metallpins an einem Vorderbein angebracht. Nach Bestimmung des Basalwertes vor Medikamentengabe wurden über einen Gesamtzeitraum von 8 Stunden alle 30 Minuten thermische und mechanische Reizschwellen ermittelt. Bei positiver Reaktion auf den Stimulus oder bei Erreichen der Cut–out-Werte von 55°C, bzw. 20 N wurde die Stimulation abgebrochen. Zur Bestimmung der MAC wurde im zweiten Teil der Studie eine Monoanästhesie mit Sevofluran durchgeführt. Die Hunde wurden via Maskeneinleitung in Narkose verbracht. Nach Bestimmung des Basalwertes wurde die MAC 1-Stunde und 4-Stunden nach Medikamentenapplikation evaluiert. Die Bestimmung der MAC erfolgte über elektrische Stimuli (50 V, 50 mA, 10 ms) anhand der Bracketing-Methode. Während der Anästhesie wurden Herzfrequenz, Elektrokardiogramm, Atemfrequenz, in- und endexspiratorisches CO2 und Sevofluran, Sauerstoffsättigung und Körperinnentemperatur kontinuierlich überwacht sowie eine EEG-Messung durchgeführt. Die statistische Auswertung erfolgte für parametrische Daten mittels multifaktorieller Varianzanalyse (ANOVA) für wiederholte Messungen, gefolgt vom Bonferroni Post hoc-Test und für nicht-parametrische Daten mit Hilfe des Friedmann-Test. Als statistisch signifikant galten Werte mit p < 0,05. Metamizol bewirkte keine Änderung thermischer oder mechanischer Reizschwellen und auch keine Beeinflussung der MAC von Sevofluran. In Gruppe L konnte ein statistisch signifikanter Anstieg mechanischer Reizschwellen für 135 Minuten und der thermischen Reizschwellen für 75 Minuten dargestellt werden. In Gruppe M/L konnte ein statistisch signifikanter Anstieg der Reizschwellen für jeweils 135 Minuten dargestellt werden, allerdings ließ sich anhand der Berechnung der thermalen Abweichung (TE%: 100*(RT-HT)/(55°C-HT) kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Gruppe L und M/L darstellen. Die TE% wurde berechnet, um einen möglichen Einfluss der Hauttemperatur auf die Reaktionstemperatur auszuschließen. Die MACSevo lag in Gruppe L und M/L 1 Stunde nach Medikamentenapplikation signifikant niedriger als bei Bestimmung des Basalwertes (basal 2,56 ± 0,48 Vol% und 2,41 ± 0,44 Vol%; 1 h-Wert 1,32 ± 0,42 Vol% und 1,38 ± 0,48 Vol%). In Gruppe M konnte kein Abfall der MAC dargestellt werden (basal 2,45 ± 0,29 Vol% und 1 h-Wert 2,47 ± 0,4 Vol%). Der 4 h-Wert zeigte in keiner Gruppe einen signifikanten Abfall im Vergleich zum Basalwert der MAC. Auch nach Dosiserhöhung von Metamizol auf 75 mg/kg ist kein antinozizeptiver Effekt im akuten somatischen Schmerzmodell darstellbar. Als alleiniges perioperatives Analgetikum ist es somit nicht geeignet. Ein MAC-sparender Effekt war durch Metamizol alleine nicht darstellbar. Die Kombination von Metamizol und Levomethadon zeigte keinen deutlicheren Anästhetikum-sparenden Effekt als bei alleiniger Gabe von Levomethadon, allerdings eine Verlängerung der antinozizeptiven Wirkung auf thermische und mechanische Reizschwellen.
  • Access State: Open Access