• Media type: E-Book; Thesis
  • Title: In vitro Studie über den Einfluss von Lipopolysacchariden und Metritiden auf die uterine Kontraktilität von Milchkühen im puerperalen Zeitraum
  • Contributor: Wiebe, Maraike [VerfasserIn]; Heppelmann, Maike [AkademischeR BetreuerIn]; Pfarrer, Christiane [AkademischeR BetreuerIn]
  • imprint: Hannover, 2018
  • Extent: 1 Online-Ressource (129 Seiten, 2.193 KB)
  • Language: German
  • Identifier:
  • Keywords: Lipopolysaccharide > Metritis > Muskelkontraktion > Milchkuh
  • Origination:
  • University thesis: Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2018
  • Footnote: Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
  • Description: Ziel der vorliegenden Studie war es durch isometrische Kontraktilitätsmessung im Organbad an isolierten Myometriumstreifen von puerperalen Kühen den Einfluss einer Inflammation auf die uterine Kontraktilität als Teil der uterinen Involution zu untersuchen. Hierzu wurden Proben der gesamten Uteruswand aus der großen Kurvatur des ehemals tragenden Uterushorns von 17 Kühen während einer Sectio caesarea (Gruppe 1) und von 16 Kühen nach Euthanasie einen bis 21 Tage postpartum (p.p; Gruppe 2) entnommen. In Gruppe 2 erfolgte anhand der klinischen Befunde eine Einteilung in eine Gruppe ohne (Gruppe oM; n=6) und eine Gruppe mit Metritis (Gruppe mM; n=10). Die Uterusproben wurden während Transport und Verarbeitung bei 37 °C in Krebs-Lösung gelagert. Pro Tier wurden acht Myometriumsstreifen präpariert, in eine mit Krebslösung befüllte Organbadkammer bei 37°C eingespannt und mit 95% O2 und 5% CO2 oxygeniert. In Gruppe 1 wurden acht Streifen aus der longitudinalen Schicht des Myometriums verwendet und bei sechs der acht Streifen die Krebs-Lösung zusätzlich mit Lipopolysacchariden (LPS) von Escherischia (E.) coli (O55:B5) versetzt, so dass je zweimal eine Konzentration von 0,1 µg/ml (LPS0,1), 1 µg/ml (LPS1) und 10 µg/ml (LPS10) entstand. Die übrigen zwei Streifen dienten als Kontrolle (LPS0). In Gruppe 2 wurden vier Streifen der longitudinalen und vier Streifen der zirkulären Myometriumsschicht verwendet. Nach einstündiger Äquilibrierung wurde die spontane Kontraktilität über 2,5 Stunden, unterteilt in fünf halbstündige Zeitperioden (T1 – T5), gemessen. Anschließend wurde in vier halbstündigen Zeitperioden (T6 – T9) in Gruppe 1 je ein Streifen jeder LPS-Konzentration mit aufsteigenden Konzentrationen an Oxytocin (10-10 – 10-7 mol/L) stimuliert und in Gruppe 2 je ein longitudinaler und ein zirkulärer Streifen mit aufsteigenden Konzentrationen an Oxytocin (10-10 – 10-7 mol/L), Prostaglandin F2α (PGF2α; Dinoprost; 10-7 – 10-4 mol/L) und Calciumchlorid (2,6 – 20,8 mmol/L) stimuliert. Für jede Zeitperiode wurden die Kontraktilitätsparameter minimale Amplitude (minA), maximale Amplitude (maxA), mittlere Amplitude (meanA), Fläche unter der Kurve (AUC) und Frequenz (FR) berechnet. In Gruppe 1 hatte die LPS-Konzentration während der spontanen Kontraktilität und der Stimulation mit Oxytocin einen Einfluss (P≤0,05) auf die Kontraktilität. Die longitudinalen Muskelstreifen zeigten bei LPS0,1 und LPS1 in den ersten Zeitperioden (T1, T2) größere Werte (P≤0,05) für maxA, meanA und AUC als LPS0 und LPS10. In der letzten Zeitperiode (T9) bei den Kontrollstreifen waren maxA, meanA und AUC für LPS0 höher (P≤0,05) als für LPS0,1 und LPS1 und als LPS10 für maxA. Unter der Stimulation mit Oxytocin waren die Werte von LPS1 kleiner (P≤0,05) für maxA, meanA und AUC als die Werte von LPS0, LPS0,1 und LPS10. Die Stimulation mit Oxytocin führte bei allen Muskelstreifen zu höheren (P≤0,05) Kontraktilitätspa-rametern im Vergleich zu den Kontrollstreifen. In Gruppe 2 zeigte die Diagnose einer Metritis (Gruppe oM und mM) insgesamt keinen Einfluss auf die Kontraktionsparameter (P>0,10). Jedoch erzielten die Muskelstreifen der Gruppe mM für die Parameter minA, meanA und AUC in den ersten Zeitperioden (T1, T2) höhere Werte (P≤0,05) als die der Gruppe oM. Während der Spontankontraktionen und der Stimulation mit Oxytocin waren bei den zirkulären Muskelstreifen die Parameter minA, meanA und AUC größer (P≤0,05) als bei den longitudinalen Muskelstreifen. Dieser Effekt konnte deutlicher in der Gruppe mM beobachtet werden. Unter Stimulation mit PGF2α zeigte dagegen die longitudinale Muskelschicht größere Werte (P≤0,05) für maxA, meanA und AUC als die zirkuläre Muskelschicht. Hier waren bei den beiden höchsten PGF2α-Konzentrationen die Kontraktilitätsparameter der Gruppe mM bei den longitudinalen Streifen höher (P≤0,05) als die der Gruppe oM. Die Stimulation mit Oxytocin hatte auch in Gruppe 2 einen positiven Einfluss auf die Kontraktilitätsparameter (P≤0,05) im Vergleich zur Kontrolle. Auch die Stimulation mit PGF2α und Calcium zeigte teilweise, vor allem in der Gruppe mM, einen positiven Effekt (P≤0,05) auf die Kontraktilität, der jedoch schwächer ausgeprägt war als bei der Stimulation mit Oxytocin. Zusammenfassend kann geschlussfolgert werden, dass eine Inflammation einen geringgradig positiven bzw. keinen Einfluss auf die myometriale Kontraktilität bei puerperalen Uteri in vitro hat. Allerdings sind weitere Untersuchungen nötig, um die Ergebnisse dieser Studie über einen längeren Zeitraum als auch in vivo bestätigen zu können.
  • Access State: Open Access