• Media type: E-Book; Thesis
  • Title: Untersuchungen zu Insulin-like Growth Faktor-1 und 26S Proteasom im Rahmen von chronischen Erkrankungen und malignen Tumorerkrankungen im Serum von Hunden unter Berücksichtigung des Body Condition Score
  • Contributor: Gerke, Ingrid Sandra Marie [Author]; Kaup, F.-J. [Degree supervisor]
  • Published: Hannover, 2017
  • Extent: 1 Online-Ressource (153 Seiten, 1.474 KB)
  • Language: German
  • Identifier:
  • Keywords: Chronische Krankheit > Krebs > Insulin-like Growth Factor I > Katabolismus > BCS > Hund
  • Origination:
  • University thesis: Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2017
  • Footnote: Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
  • Description: Ausgelöst durch chronische Erkrankungen oder durch Tumorerkrankungen kann eine katabole Stoffwechsellage entstehen. Es ist beschrieben, dass das Vorliegen einer katabolen Stoffwechsellage mit einer Verschlechterung der Prognose und der Lebensqualität der Patienten einhergeht und es wird nach Möglichkeiten geforscht, diese therapeutisch zu beeinflussen. Somit kann die Objektivierung anaboler und kataboler Stoffwechsellagen sowohl diagnostische, prognostische als auch therapeutische Bedeutung haben. Derzeit gibt es allerdings keine objektiven Marker zur frühzeitigen Erkennung von katabolen Stoffwechselsituationen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es deshalb zu untersuchen, ob die Serumkonzentrationen von Insulin-like Growth Faktor-1 (IGF-1), ein anaboles Hormon, und 26S Proteasom (26SP), ein Multiproteinkomplex, der Hauptbestandteil des Ubiquitin-abhängigen Proteinabbauweges ist, über welchen der Großteil der intrazellulären, endogenen Proteine, einschließlich der Muskelproteine, selektiv abgebaut wird, als Marker für anabole und katabole Stoffwechsellagen beim Hund geeignet sind. Dazu wurden die IGF-1 und 26SP Serumkonzentrationen von 21 gesunden Hunden, 20 Hunden mit chronischen Erkrankungen und 43 Hunden mit malignen Tumorerkrankungen mittels kommerziell erhältlicher caniner ELISA bestimmt. Die Konzentrationen von IGF-1 und 26SP sowie der Quotient aus beiden (IGF-1/26SP) wurden ins Verhältnis zum Body Condition Score (BCS) gesetzt. Innerhalb der malignen Tumorgruppe wurden zusätzlich die Parameter Tumorgröße, Tumorentität und Überlebenszeit betrachtet. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in zwei Manuskripten dokumentiert, die zur Veröffentlichung eingereicht sind. IGF-1 korrelierte in der Gesundgruppe zwar positiv mit dem BCS, allerdings konnte weder in der Gruppe der Hunde mit chronischen Erkrankungen noch in der malignen Tumorgruppe eine signifikante Erniedrigung der IGF-1 Konzentrationen im Vergleich zu der Gesundgruppe beobachtet werden. Ebenso korrelierte IGF-1 weder in der chronischen Erkrankungsgruppe noch in der malignen Tumorgruppe mit dem BCS. Somit sind IGF-1 Serumkonzentrationen nicht zur objektiven Erkennung kataboler Stoffwechsellagen geeignet, könnten allerdings zur Beschreibung anaboler Stoffwechsellagen hilfreich sein. Für das 26S Proteasom konnten in der chronischen Erkrankungsgruppe signifikant erhöhte Serumkonzentrationen im Vergleich zur Gesundgruppe nachgewiesen werden, insbesondere in der Untergruppe der Hunde mit von den Besitzern berichtetem Gewichtsverlust. Darüber hinaus korrelierten die 26SP Serumkonzentrationen negativ mit dem BCS, sowohl bei alleiniger Betrachtung der chronischen Erkrankungsgruppe als auch in Verbindung mit der Gesundgruppe. Aus diesen Ergebnissen konnte geschlussfolgert werden, dass die 26SP Serumkonzentrationen in katabolen Stoffwechselsituationen ausgelöst von chronischen Erkrankungen erhöht sind und somit zur Erkennung von katabolen Stoffwechsellagen nützlich sein könnten. Allerdings konnte dies in der malignen Tumorgruppe nicht bestätigt werden. In dieser Gruppe konnte weder eine Korrelation zwischen den 26SP Serumkonzentrationen und dem BCS beobachtet werden, noch zeigten die Hunde mit malignen Tumoren signifikant erhöhte 26SP Serumkonzentrationen im Vergleich zur Gesundgruppe. Die Ergebnisse aus der Studie zu chronischen Erkrankungen weisen darauf hin, dass der Quotient IGF-1/26SP sowohl zur Erkennung von katabolen Stoffwechselsituationen ausgelöst durch chronische Erkrankungen als auch zur Erkennung von anabolen Stoffwechselsituation nützlich sein könnte. Hier waren die Werte für IGF-1/26SP signifikant niedriger als in der Gesundgruppe und eine positive Korrelation zwischen IGF-1/26SP und dem BCS konnte bei gemeinsamer Betrachtung der Gesund- und der chronischen Erkrankungsgruppe beobachtet werden. In der malignen Tumorgruppe allerdings war der Median von IGF-1/26SP zwar niedriger als in der Gesundgruppe, aber dieser Unterschied war nicht signifikant, und die Werte für IGF-1/26SP korrelierten auch nicht mit dem BCS. Demzufolge ergaben sich in der maligen Tumorgruppe keine Hinweise darauf, dass der Quotient IGF-1/26SP zur Erkennung kataboler Stoffwechselsituationen in Folge von malignen Tumorerkrankungen hilfreich sein könnte und die Beobachtungen aus der chronischen Erkrankungsgruppe konnten somit nicht für Hunde mit malignen Tumoren bestätigt werden. Insgesamt betrachtet konnte gezeigt werden, dass IGF-1 alleinig als Marker zur Erkennung von katabolen Stoffwechsellagen nicht geeignet ist. Nicht abschließend geklärt werden konnte, ob die 26SP Serumkonzentrationen und der Quotient IGF-1/26SP wirklich geeignet sind, das Vorliegen einer katabolen Stoffwechsellage zu bestimmen. Zwar deuteten die Ergebnisse aus der Studie zur chronischen Erkrankungsgruppe darauf hin, doch auch hier gab es Überschneidungen zwischen den verschiedenen Gruppen. Hingegen gab es in der Tumorgruppe keine Hinweise, die die aufgestellte Hypothese bestätigten. Die in der malignen Tumorgruppe zusätzlich durchgeführten Untersuchungen - Abhängigkeit der IGF-1 und 26SP Serumkonzentrationen von der Tumorgröße, der Tumorentität und der Überlebenszeit - ergaben folgende Ergebnisse: - Hunde mit Tumoren > 5 cm zeigten signifikant höhere IGF-1 Serumkonzentrationen als Hunde mit Tumoren < 5 cm. - Sehr hohe IGF-1 Serumkonzentrationen könnten bei Tumorpatienten ein negativer prognostischer Faktor sein, da sie ausschließlich bei Hunden, die innerhalb von wenigen Tagen nach der Blutprobenentnahme verstarben oder euthanasiert wurden, nachgewiesen wurden. - Bei Betrachtung der einzelnen Tumorentitäten konnten nur in der Mammakarzinom-Gruppe signifikant erhöhte 26SP Serumkonzentrationen gegenüber der Gesundgruppe detektiert werden. - Hunde mit malignen Tumoren < 5 cm zeigten signifikant höhere 26SP Serumkonzentration als die Gesundgruppe und die Hunden mit malignen Tumoren > 5 cm. - Die 26SP Serumkonzentrationen korrelierten nicht mit der Überlebenszeit, somit ließ sich anhand dieser Untersuchung kein prognostischer Nutzen der 26SP Serumkonzentrationen beim Hund in Zusammenhang mit malignen Tumorerkrankungen erkennen.
  • Access State: Open Access