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Das Heldennarrativ des Sozialistischen Realismus ist als Vermittlungsform eines politischen Mythos der Moderne zu verstehen, der in der DDR vor allem durch massenkompatible Prosatexte und DEFA-Filme etabliert werden sollte. Je nach Mythentheorie (Barthes, Blumenberg oder Lévi-Strauss) wird ein anderer Aspekt des Phänomens deutlich und ergibt in der Summe ein differenziertes Bild einer ideologisierten Kulturentwicklung. Stefan Elits Analyse einer Reihe von einstmals bedeutenden, aber zum Teil in Vergessenheit geratenen DDR-Romanen und -Spielfilmen setzt sich mit einer Mythen-Kulturpolitik auseinander, deren kollektivistisches Ziel zunehmend in der Aporie eines sozialistischen Individualismus scheiterte.
»Stefan Elits Studie schärft den Blick für die erzählstrategischen Anstrengungen, die unternommen wurden, um den Mythos des sozialistischen Helden in der DDR einerseits zu zementieren, andererseits durch Wandel lebendig zu halten und gleichzeitig zu hinterfragen.« Florian Urschel-Sochaczewski, Jahrbuch für Internationale Germanistik, 2 (2019) »Die [...] Forschungsarbeit leistet [...] einen besonderen Beitrag zur Aufarbeitung der ideologisch aufgeladenen DDR-Literatur und deren Verfilmung und belegt so überzeugend das Scheitern des sozialistischen Heldennarrativs.« Wolfgang Schlott, MEDIENwissenschaft, 3 (2019) Besprochen in: www.hhprinzler.de, 09.11.2017, Hans Helmut Prinzler helden.heroes.héros, 6/2 (2018), Vera Marstaller Arbitrium, 37/2 (2019), Stephan Pabst