Description:
Die brutalen Gewalttaetigkeiten gegen Fremde in Deutschland seit der Vereinigung sind Anlass fuer eine vergleichende Theoriediskussion sozialwissenschaftlicher Erklaerungsansaetze unterschiedlicher Reichweite. Breyvogel klaert die subjekttheoretischen Voraussetzungen eines qualitativen Forschungsvorhabens mit "gewaltbereiten" Jugendlichen. Moeller versteht in Heitmeyer'scher Tradition die Gewaltbereitschaft als Form des Rechtsextremismus unter den Bedingungen von Gewaltakzeptanz und der Uebernahme einer Ideologie der Ungleichheit. Rommelspacher dagegen sieht die Ursache in der Mitte der Gesellschaft und Gewalt als Ausdruck eines latenten Rassismus der dominanten Mehrheitskultur. Rusinek setzt sich mit den Implikationen, die eine Abschaffung des Grundrechts auf Asyl nach sich zoegen, auseinander. Im deskriptiven Teil des Readers beschreibt Siegler neuere Entwicklungen im Feld rechtsextremistischer Organisationen, Stueckert skizziert die Situation gewaltbereiter Jugendlicher, die aus jugendpolitischen Massnahmen und Einrichtungen ausgegrenzt sind, Krafeld stellt die Erfahrungen mit Akzeptierender Jugendarbeit in rechten Jugendcliquen vor, waehrend Helsper vor den Grenzen und moeglichen Gefahren, die mit sozialpaedagogischen Praxisprogrammen gegen jugendliche Gewalt verbunden sein koennen, warnt. -- Deutsches Jugendinstitut, München