Footnote:
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
Description:
Seit 1980 versammeln die Bände der Reihe "Kleine politische Schriften" Analysen, Stellungnahmen und Zeitdiagnosen Jürgen Habermas'. Im titelgebenden Aufsatz dieser Folge knüpft Habermas an seine viel beachteten europapolitischen Interventionen der letzten Jahre an. Angesichts der Gefahr, dass technokratische Eliten die Macht übernehmen und die Demokratie auf Marktkonformität zurechtstutzen könnten, plädiert er für grenzüberschreitende Solidarität. Neben Habermas' hochaktueller Heine-Preis-Rede enthält der Band Porträts von Denkern wie Martin Buber, Jan Philipp Reemtsma und Ralf Dahrendorf sowie einen Aufsatz, in dem der Philosoph sich mit der prägenden Rolle jüdischer Remigranten nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt. Mit Band XII beschließt der Autor eine Buchreihe, die kaleidoskopisch Grundzüge einer intellektuellen Geschichte der Bundesrepublik widerspiegelt. Diese politischen Schriften „setzen die pointierende Publizistik fort, mit der Jürgen Habermas seit zwei Jahrzehnten – und, wie er einleitend schreibt, «uneingeladen» – versucht, «argumentative Beihilfe» zur öffentlichen Meinungsbildung in Sachen Europa zu leisten. In einem Interview (mit der österreichischen Wochenzeitung «Die Furche») spricht er davon, dass die List der ökonomischen Vernunft «uns» in Anbetracht eines «kontraproduktiv» wirkenden europäischen Fiskalpaktes vor eine Alternative stelle: Entweder würden die Bevölkerungen für die «politische Neugründung» eines (auf Erweiterung angelegten) «Kerneuropa» gewonnen – oder der Euro scheitere und mit ihm dann womöglich die Europäische Union als ganze“ (NZZ)