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Seit Adolf Jülicher Ende des 19. Jahrhunderts die Gleichnisauslegung der Synoptiker als allegorisierende Auslegungsweise charakterisiert und für die Auslegung der Gleichnisse Jesu zurückgewiesen hat, gilt das Allegorisierungsverbot als grundlegende Erkenntnis der neutestamentlichen Gleichnisforschung. In diesem Punkt befindet sich die Theorie nach Auffassung der Autorin jedoch in einem Gegensatz zur Praxis. Anhand von zahlreichen Analysen existierender Auslegungen macht sie sichtbar, dass die Praxis der Gleichnisauslegung dem Allegorisierungsverbot Jülichers widerspricht. Auf der Grundlage einer ausführlichen Auseinandersetzung mit Jülichers Gleichnistheorie wird dem Allegorisierungsverbot auch von der Theorie her widersprochen und die Rolle des Allegoriebegriffs in der Gleichnisforschung kritisch hinterfragt. In enger Verknüpfung mit dem Allegoriebegriff hat Adolf Jülicher auch den Metapherbegriff in die moderne Gleichnisforschung eingebracht. In einem eigenen Teil setzt sich das vorliegende Buch mit dem Begriff der Metapher und seiner Anwendung in unterschiedlichen Entwürfen zur Gleichnistheorie kritisch auseinander.