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Studie zur Psychopathologie des narzisstischen Politikers. Am Beispiel Barschels, Kohls, Joschka Fischers und Milosevics versucht Wirth die relevanten psychoanlytischen Theorien zu Narzissmus und Massenpsychologie (vgl. u.a. O. F. Kernberg: "Schwere Persönlichkeitsstörungen", ID 47/88, und "Ideologie, Konflikt, Führung", ID 20/00, sowie H. Henseler: "Narzisstische Krisen", ID 3/01) in Anwendung zu bringen. Seiner Ansicht nach bahnen zügellose Selbstbezogenheit, abgewehrte tiefe Selbstzweifel, Größenfantasien den Zugang zur Macht. Die narzisstisch gestörte Führerpersönlichkeit umgeben sich mit Ja-Sagern, die ihr eine realistische Selbstwahrnehmung unmöglich machen. In den dargestellten Fällen, abgesehen von Fischer, konnte es zu einer so genannten "narzisstischen Kollusion" (=geheimes Einverständnis): Barschel/Pfeifer, Kohl/Schäuble, Milosevic/Mira Marcovic. Dass bei der Darstellung menschlicher und demokratischer Defizite nicht in jedem Fall ein Rückgriff ausschließlich auf narzisstische Axiome stattfindet, belegt T. Kornbichler ("Die Sucht, ganz oben zu sein", ID 30/96). - Für große Bestände. (3) (Helmut Wittmann)