• Media type: Book
  • Title: 1965 : der kurze Sommer der DDR
  • Contains: Prolog : Fritz Cremer, "Der Aufsteigende" -- Der Aufstieg -- Das Schicksalsjahr 1965 -- Erich Apels mysteriöses Ende -- Handwerker am Sonntag : Schöne neue Kleinbürgerwelt und einige nicht unerhebliche Differenzen -- Neues Selbstbewusstsein und fortgesetzter Wettlauf um die "deutsche Seele"? -- Das Kreuz mit dem Sozialismus zwischen Emanzipationsbewegung und Despotismus : das unlösbare Problem der Ökonomie : Vorspiele zum "Bitterfelder Weg" mit Stalin, Bucharin, Benn und Tretjakow -- Neue Kader braucht das Land : Hans Bentzien als Kulturminister der Reformzeit : Wie erfindet man den "Bitterfelder Weg"? -- Erwin Strittmatters "Ole Bienkopp" oder Sozialistische Helden in der Literatur dürfen per Beschluss nicht sterben -- Honecker trifft auf seinen Intimfeind Kurt Turba : ein Machtkampf mit offenem Ende -- Die avisierte Wende : das Jugendkommuniqué -- Es wird ernst mit dem Neuen : Stephan Hermlins Lyrikabend an der Akademie der Künste, Fritz Cremers Ausstellung "Junge Kunst" und die Fernwirkung einer Konferenz zu Franz Kafka in Prag : das Marsyas-Thema -- Hans Fallada und die DDR : Entfremdung im Sozialismus : Günter Kunert, das Fernsehen und die Lyrik -- Brigitte Reimann kommt der Macht sehr nahe : Lebenswut und Lebensekel : die Melancholie in "Franziska Linkerhand" -- Christa Wolf versucht auf dem "Bitterfelder Weg" zu gehen, Franz Fühmann auch : "Der geteilte Himmel" trifft auf "Kabelkran und blauer Peter" -- Mythos trifft Kunst im Widerstand : Fühmanns "König Ödipus" und "Ernst Barlach : das schlimme Jahr" -- Exkurs : Was ist sozialistischer Realismus? Der nie wirklich beendete ideologische Kampf gegen den "Formalismus" -- Maxie Wander, eine Wienerin in Kleinmachnow -- Am Scheideweg : Fritz Cremer -- Wolfgang Langhoff und "Die Sorgen und die Macht" von Peter Hacks -- Friedrich Dieckmann und das "Coriolan"-Problem : Jürgen Teller sieht sich von seinen Lehrern verlassen : Adolf Dresen kritisiert nicht nur Marx -- Kann man in der DDR überhaupt Gegenwartsdramatik spielen? Heiner Müllers "Die Umsiedlerin" -- Fast ein Klassiker : "Philoktet" als Antwort -- Hermann Kant übt sich mit "Die Aula" in Ironie : Das Kunststück, ein Stück DDR-Patriotismus und Musik des Untergangs zugleich abzuliefern -- Die Wismut als Tabu : Werner Bräunigs "Rummelplatz" -- Die Malerei diesseits und jenseits des "sozialistischen Realismus" : Privates Glück statt Klassenkampf? -- Exkurs : Gabriele Mucchi, ein Italiener in der DDR und neuerlich die Frage, was Realismus eigentlich ist -- Jazz im Blut : Fritz Rudolf Fries und "Der Weg nach Oobliadooh" -- Dialektik ohne Dogma? Warum die Funktionäre Robert Havemann so fürchten und die Künstler so grosse Hoffnungen auf ihn setzen -- Wolf Biermann als Ärgernis : an der "Drahtharfe" verschlucken sich die "alten Genossen" : Statt eines Nachrufs auf sie : "Geht mit Kopfschütteln über meine falsche Haltung, aber G e h t!" -- Die Legende von "Renft" : das Ärgernis Beatmusik und der Leipziger "Gammler-Aufstand" -- Ein Schweizer in der DDR : Benno Besson inszeniert "Der Drache" : Peter Weiss und Rolf Hochhuth in Rostock -- Uwe Johnson in Westberlin schaut Ostfernsehen und schreibt "Zwei Ansichten" -- Der unüberhörbare Aussenseiter : Johannes Bobrowski, Dichter der sarmatischen Welt -- Der Philosoph Wolfgang Heise zwischen eigenem und fremdem Auftrag -- Die Seefahrer : der Kinderbuchautor Benno Pludra zwischen Utopie und Melancholie -- Missglückte Generalprobe zum "Kahlschlag", die Schriftsteller wehren sich -- Der Absturz -- Die Vision eines "sauberen Staates" -- Auftritt der kleinen Geister auf grosser Bühne -- Wo ist Stalin geblieben? Stefan Heym stellt hinderliche Fragen und bietet sich alien Funktionären als Feindbild an : "Die Langeweile von Minsk" wird zur Munition des Plenums und der Autor lernt seinen Innenminister kennen -- Brigitte Reimann und die Implosion eines Weltbildes -- Robert Havemann plädiert via "Spiegel" für eine neue KPD, aber eine reformierte : ein unwillkommener Reform-Beitrag zum Plenum -- Helga M. Novak kehrt in die DDR zurück und übt sich in das Schicksal einer Staatenlosen ein -- Mut zum Abseits : Christa Wolfs Plenumsrede : Befreiung im Widerspruch -- Auf verlorenem Posten : Ulbrichts grosse Wirtschaftsreformrede auf dem Plenum und die Fussangeln des "Kahlschlags" -- "Fräulein Schmetterling", Christa und Gerhard Wolfs verlorener Film : auf dem Weg aus der Krise : "Nachdenken über Christa T." -- Die Welt als Garten : Vorboten zur Wendung in die Romantik in "Juninachmittag" -- "Der verlorene Engel" : Einer von zwölf -- "Simplicius Simplicissimus" : Mehr als eine Filmerzählung -- Kurt Maetzig und Walter Ulbricht : Geschichte einer Demütigung, mit den Augen von Brigitte Reimann gesehen -- Exkurs : Besuch zum hundertsten Geburtstag : Kurt Maetzig ist weltweise geworden -- Die DEFA-Misere : Frank Beyers "Spur der Steine" wird verboten : Konrad Wolf bekenntsich und widerruft -- Werner Bräunigs "Rummelplatz" : der Arbeiterschriftsteller als Ärgernis -- Nochmal die Wismut : "Columbus 64" -- Volker Braun, "Kipper Paul Bauch" und Vorspiele zur "Übergangsgesellschaft" : das "Kursbuch" streitet für die DDR -- Die Trümmer -- David gegen Goliath : Stefan Heym kennt sich mit psychologischer Kriegsführung aus, zu seinem Glück -- Der eiserne Besen : Kurt Turba, Hans Bentzien und Günter Witt werden abgesetzt -- Franz Fühmann zieht sich zurück, taucht ab in die Welt der Mythen -- Heiner Müllers "Der Bau" : "Die Fähre zwischen Eiszeit und Kommune" -- Peter Hacks und "Moritz Tassow" : ein letzter Versuch, DDR-Gegenwartstheater zu machen -- Exkurs : der Romantikfeind Peter Hacks oder Wer hat Schuld am Untergang der DDR? -- Der Einzelne und die Revolte : Einar Schleef kämpft um den Anfang, der einer ist -- Anna Seghers sucht das "wirkliche Blau" -- Erich Arendt taucht ab, bis ins Licht der Ägäis -- Stephan Hermlin : der Kommunist als Anwalt "späfbürgerlicher Kunst" -- Zwischen Kaltem Krieg und "Wandel durch Annäherung" : die Kultur entzieht sich der Instrumentalisierungsabsicht -- Abbruch der Wirtschaftsreform auf Raten : Vorspiel zum Staatsbankrott? -- Epilog : Nochmal Heiner Müller, diesmal mit Ulrich Mühe : Hamlet wird zum Sinnbild des Intellektuellen in der DDR : Warum dieser hätte frei sein sollen und es doch, zumeist, nicht sein konnte -- Anhang -- Anmerkungen -- Literaturverzeichnis (Auswahl) -- Bildnachweis -- Quellen der Motti -- Personenregister.
  • Contributor: Decker, Gunnar [VerfasserIn]
  • imprint: München: Carl Hanser Verlag, [2015]
  • Extent: 493 Seiten; Illustrationen
  • Language: German
  • ISBN: 3446247351; 9783446247352
  • Publisher, production or purchase order numbers: Sonstige Nummer: 505/24735
  • RVK notation: NQ 7010 : Innere Geschichte
    NQ 6970 : Einzelbeiträge
  • Keywords: Deutschland > Kulturwandel > Sozialer Wandel > Scheitern > Geschichte 1965
    Deutschland > Kulturwandel > Sozialer Wandel > Scheitern
  • Origination:
  • Footnote: Literaturverzeichnis: Seiten [475]-480
  • Description: Komplexe Darstellung über die (Kultur-)Politik Mitte der 60er-Jahre in der DDR. Einer Liberalisierung nach dem Mauerbau mit neuen künstlerischen und formellen Freiheiten folgte mit dem 11. Plenum 1965 der Kahlschlag, mit gravierenden Folgen für Leben und Schaffen zahlreicher DDR-Künstler. Rezension: Dem Mauerbau 1961 folgte in der DDR eine Phase der Liberalisierung. 1963 läutet Ulbricht eine neue Ära beim Aufbau des Sozialismus ein. Neue jüngere Leute kamen ins Politbüro. Wirtschaftsreformen wurden auf den Weg gebracht, künstlerische und thematische Freiräume von Schriftstellern, Künstlern, Theaterleuten engagiert genutzt. Der Philosoph und Publizist Decker (geboren 1965), Autor fundierter Biografien (zuletzt "Hermann Hesse", 2012) erinnert kenntnisreich und anschaulich an den wichtigen Zeitraum in der (Kultur-)Politik der DDR, der mit dem 11. Plenum im Dezember 1965 abrupt endete. Schriftsteller und Intellektuelle wurden an den Pranger gestellt, Beatgruppe und fast die gesamte DEFA-Jahresfilmproduktion verboten, darunter "Spur der Steine" (Buchcover). Dabei diskutiert Decker die Frage, welche Entwicklungen möglich gewesen wären. Die komplexe Darstellung, gleichzeitig ein Beleg für die enge Verbindung von Kunst und Macht in der DDR, bietet einen anregenden, unterhaltsamen Diskurs für Interessierte (mit Vorkenntnissen), einsetzbar z.B. wie W. Mittenzwei: "Die Intellektuellen" (2002). (3)

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  • Due date: 2024/05/31
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