Footnote:
Literaturverzeichnis: Seite 424-462
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
Description:
Frauen gelten als empathisch, fürsorglich, kinderlieb, sensibel; Männer als ehrgeizig, wettbewerbsorientiert, analytisch und aggressiv. Es ist geradezu Mode geworden, diese Eigenschaften auf die unterschiedlichen Gehirne von Frauen und Männer zurückzuführen, wie bei L. Brizendine: "Das weibliche Gehirn" (BA 4/07). Die in Australien forschende Psychologin und Neurowissenschaftlerin Cordelia Fine (geboren 1975) zeigt auf, dass solche Forschungsergebnisse häufig durch Schlampereien, methodische Mängel und Unstimmigkeiten zustande kommen. Sie weist auf die Gefahr hin, dass diese Forschungen die in der Gesellschaft immer noch vorherrschenden Geschlechterbilder zementieren. Auf der Grundlage der kritischen Analyse zahlreicher Studien macht sie deutlich, wie stark Geschlechterstereotype und soziale Erwartungen - und nicht die Biologie - das Denken beeinflussen, selbst bei denjenigen, die sich dessen bewusst sind. Ein engagiert geschriebenes, anspruchsvolles, populärwissenschaftliches Buch, dessen Lektüre ein Interesse an wissenschaftlichen Fragestellungen voraussetzt. (2)