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Jahrhundertelang wurden Esten, Letten und Litauer von mächtigen Feudalherren und finanzkräftigen Stadtbürgern regiert. Erst der schwedische Absolutismus, die Altersschwäche des russischen Kaiserreiches, die Industrialisierung und die Nationalbewegungen des 19. Jahrhunderts haben die Entstehung der heutigen baltischen Staaten ermöglicht. Ralph Tuchtenhagen schildert die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen, welche die EU-Staaten bis heute prägen.
Die Länder Estland, Lettland und Litauen als Staatsverbände der jeweiligen "Titularnation" existieren seit 1918 bzw. wieder seit 1991; seit dem Mittelalter hatten die Völker zwischen Finnischem Meerbusen und Memelfluss teils nacheinander, teils gleichzeitig unter deutscher und dänischer, polnischer und schwedischer sowie russischer (bis 1918) und schließlich (seit 1940) sowjetischer Herrschaft gelebt. Der in Hamburg lehrende Nordeuropa-Historiker bietet einen reihenüblich knappen, chronologisch gegliederten, gut lesbaren Überblick schwerpunktmäßig über die politische Geschichte jener Region im Nordosten Europas. Mit ausführlicher, aber klein gedruckter Zeittafel, Karten, Literaturverzeichnis und Register.