Description:
Der amerikanische Germanist Wilson, jetzt University of London, geht in seinem neuen Goethe-Buch (vgl. ID-G 22/99 und ID-G 19/99) der Frage nach, wie Goethe zur gleichgeschlechtlichen Liebe stand. Er klopft das Werk detailliert danach ab und analysiert Texte aus allen Phasen von Goethes Schaffen: "Ganymed", "Erlkönig", "Römische Elegien", die "Venezianischen Epigramme", das Winckelmann-Buch, den "Westöstlichen Divan", "Wilhelm Meister" und schliesslich "Faust II". Schrittweise habe Goethe in seinen Werken die Grenzen zwischen gleich- und gegengeschlechtlicher Liebe verwischt und damit (so Wilson) "das Tor zur Moderne" geöffnet. Weitere Kapitel beschäftigen sich mit dem homoerotischen Bildprogramm im Treppenhaus des Wohnhauses in Weimar und mit Goethes liberaler Gesinnung homosexuellen Männern seiner Zeit gegenüber - wie Winckelmann, Johannes Müller oder Lord Byron. Das Buch ist offen und lesbar geschrieben, dank der Tatsache, dass Anmerkungen und wissenschaftliche Auseinandersetzung in den umfangreichen Anhang verwiesen wurden und auch dank der hervorragenden Übersetzung. Für spezialisierte Bestände