Description:
Alle Versuche der Bildbeschreibung, der verbalen Vergewisserung dessen, was zu sehen ist, prallen vorerst an den Zeichnungen von Lucie Beppler ab. Dabei herrscht ein durchaus strukturelles Primat, also ein in Linien und damit verbundenen Entsprechungen realisiertes Raumdenken, mit einer deutlichen Vorliebe für die Horizontale. Das bevorzugte Querformat wäre ein Resultat dieser Ausrichtung, die noch eine transzendentale Komponente in sich birgt. Das Unendliche spielt mit. Dimensionale Beschränkungen ergeben sich nur durch die naturgegebenen Größen der Blätter. Realisiert wird im technischen Sinne nur das, was der Zeichnerin in ihrem Studio möglich ist. Aber von da aus geht alles in Richtung eines permanenten Grenzgangs, aus dem ein quasi ontologischer Schaffensdrang herausleuchtet, so dass eine schlichte Kategorisierung als Abstraktion unzureichend erscheint. Wer mit Beppler spricht, sieht sich mit einem hohen Grad an Bewusstheit konfrontiert, eine daraus resultierende Intentionalität verschwistert sich mit den klassischen Mitteln der Zeichnung.