University thesis:
Dissertation, Phillips-Universität Marburg, 2015
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Frontmatter -- Inhalt -- 1. (Un-)Lesbares übersetzen -- 2. "Au milieu du grimoire officiel" - Forschungslage -- 3. Suche nach Originalität - Übersetzungen chinesischer Lyrik -- 4. Das Fremde (nicht) verstehen (wollen) -- 5. (Von) Reiseerfahrung erzählen (müssen) -- 6. Im Naturbuch lesen (können) -- 7. "Gegenwart" des Sprechaktes -- 8. Poetische Defizienzerfahrung -- 9. Der "meterdicke Wall" der Schriftzeichen -- 10. (Un-)Übersetzbares lesen -- Literaturverzeichnis -- Backmatter
Characters as cultural symbols: with reference to the motif of East-Asian scripts, fin-de-siècle literature discusses the absolute failure to understand literary and cultural alterity
Literarische Texte entziehen sich wie fremdartige Kulturen stetig einem endlichen Verständnis und damit einer endlichen Deutung. Fragen literarischer und kultureller Hermeneutik verschränken sich im poetologischen Motiv der ostasiatischen Zeichenschrift, das seit der Aufklärung einen festen Platz in den Denkgebäuden abendländischer Denker einnimmt und um 1900 konjunkturell in der deutschsprachigen Literatur auftritt.Sebastian Schmitt zeigt, wie die Schriftsteller Canetti, Hofmannsthal, Kellermann, Dauthendey, Döblin, May und Bierbaum das traditionsreiche Motiv verwenden, das stetig Fragen der Poetologie mit Fragen der kulturellen Alienität verbindet und es ermöglicht, Mehrwert aus dem Kontakt mit dem inkommensurablen Fremden zu ziehen