• Media type: E-Book
  • Title: Wachsende Stadt Bremen : zwischen Reurbanisierung und Suburbanisierung
  • Contributor: Andreas, Verena [VerfasserIn]; Böhme, René [VerfasserIn]; Fortmann, Fabian [VerfasserIn]; Holtermann, Jens [VerfasserIn]; Nischwitz, Guido [VerfasserIn]
  • imprint: Bremen: Institut Arbeit und Wirtschaft, Arbeitnehmerkammer Bremen, Februar 2018
  • Published in: Reihe Arbeit und Wirtschaft in Bremen ; 23
  • Issue: 1. Auflage
  • Extent: 1 Online-Ressource (112 Seiten)
  • Language: German
  • Origination:
  • Footnote:
  • Description: "Bremen als wachsende Stadt" - das ist sowohl eine Zustandsbeschreibung als auch ein politisches Ziel der aktuellen Landesregierung. Parallel zur Zielsetzung der Regierungskoalition haben Arbeitnehmerkammer und iaw zu diesem aktuellen Thema ein eigenes Forschungsprojekt aufgesetzt. Für die Stadt Bremen sollten differenzierte Analysen zur Wachstums- und Zuwanderungsentwicklung sowie zum Arbeits- und Wohnungsmarkt durchgeführt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Bremen zwar an Einwohnern gewinnt, das Wachstum der Stadt jedoch im Vergleich mit anderen Großstädten eher unterdurchschnittlich ausfällt. Aus den Datenanalysen lassen sich drei Trends ableiten: Erstens wächst Bremen fast ausschließlich durch Auslandszuwanderung; zweitens hat die Abwanderung von zumeist einkommensstarken 30- bis 50-Jährigen ins Umland wieder erheblich an Dynamik gewonnen und drittens ist die Zahl der Wanderungsgewinne bei den 18- bis 25-Jährigen spürbar gesunken. Die Beteiligung an einer Mieterbefragung in Bremen zeigt, dass infrastrukturelle Aspekte für den Zuzug nach Bremen nur wenig von Bedeutung sind. Demgegenüber dominieren wohnungsbezogene Motive bei den Gründen für einen geplanten Um- beziehungsweise Fortzug. Eine vergleichende Analyse mit ausgewählten Referenzstädten weist bei Zuwanderungen aus dem Ausland auf ähnliche Entwicklungsprozesse in deutschen Großstädten hin. Betrachtet man die Wanderungsbeziehungen zwischen den Städten und ihrem Umland sowie dem umgebenden Bundesland, zeigt sich ein sehr heterogenes Bild. Während Leipzig und Hannover ihre Wanderungsgewinne gegenüber dem angrenzenden Bundesland steigern konnten, waren in Bremen und Nürnberg zunehmende Wanderungsverluste zu verzeichnen. Auf dem Arbeitsmarkt war zwischen 2011 und 2015 in der Stadt Bremen eine Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Stellen am Arbeitsort zu beobachten. Im Vergleich zum Bundesmittel und zu den deutschen Großstädten fiel diese Zunahme allerdings unterdurchschnittlich aus. Gleiches gilt für den erfassten Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Eine kleinräumige Analyse von Entwicklungsdynamiken auf Stadt- und Ortsteilebene verdeutlicht ein Nebeneinander von Wachstums- und Schrumpfungsprozessen innerhalb der Stadt Bremen. Neben sich dynamisch entwickelnden Ortsteilen und Quartieren liegen solche, die durch zunehmende Segregationsprozesse und Abschwungtrends gekennzeichnet sind. Bremen hat sich bis vor Kurzem kaum mit den zu beobachtenden Entwicklungstrends der Reurbanisierung und des Wachstums beschäftigt. Bislang fehlte es an aussagefähigen und belastbaren Befunden, um diesen Trend und die daraus resultierenden Handlungserfordernisse sichtbar zu machen. Aus den Ergebnissen des Projektes "Wachsende Stadt" lassen sich wichtige Ansatzpunkte und Herausforderungen herausfiltern. Zentral erscheint die Führung einer strategisch orientierten Debatte über das Ziel "Wachsende Stadt Bremen" mit konkreten Ergebnissen und Entscheidungen. Weitere fundierte und zielgruppenspezifische Analysen, unter anderem zu Wanderungsmotiven, sind dabei erforderlich. Darauf aufbauend bedarf es einer differenzierten und umsetzungsorientierten Handlungsstrategie. Die Erarbeitung des Zukunftsprogramms bietet hierzu einen möglichen Rahmen. Neben den Herausforderungen, die sich aus den Integrationserfordernissen der Auslandszuwanderung ergeben, braucht es dringend Ansätze, um dem Fortzug der gut ausgebildeten und gut verdienenden Bürgerinnen und Bürger entgegenwirken zu können. Das Ausbleiben von jüngeren Zuwandernden erfordert wiederum andere Reaktionen, um deren Ansprüche an ein attraktives, innovatives und kreatives Umfeld zu berücksichtigen. Letztendlich müssen entsprechende Programme und Maßnahmen von einem Standortmarketing begleitet werden, das auf eine positive Profil- und Imagebildung Bremens zielt
  • Access State: Open Access