University thesis:
Dissertation, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 2018
Footnote:
Description:
Die Ankunftsliteratur ist eine heute eher fremd anmutende literarische Strömung. Prominente Schriftsteller wie Christa Wolf oder Karl-Heinz Jakobs schufen das Genre zu Beginn der sechziger Jahre. Die zugehörigen Texte besingen die SED, loben den Mauerbau und predigen das Glück der Industriearbeit. Dies alles irritiert heutige Leser nicht wenig, und zugleich ist sich die Forschung nicht darüber im Klaren, was sie unter dem Begriff der Ankunftsliteratur vereinen soll. Hier gilt es also, Licht ins Dunkel zu bringen. Zu diesem Zweck werden relevante Texte analysiert und deren Gestaltungsprinzipien aufgezeigt: Bestimmte Figurentypen, Schauplätze und Handlungsmotive kehren immer wieder, wodurch ein zugrundeliegendes Schema erkennbar wird. Am Beispiel zweier Romane der Autoren Joachim Wohlgemut und Werner Bräunig wird aufgezeigt, wo die politischen Grenzen des Schemas liegen und wie sich seine jeweilige Umsetzung deuten lässt. Damit liefert die Arbeit das Werkzeug für die wissenschaftliche Interpretation des Genres und bietet eine Einführung für den interessierten Leser.
This book deals with the ‘Ankunftsliteratur’, a rather unusual genre for today’s reader that has been initiated in the early sixties by authors such as Christa Wolf or Karl-Heinz Jakobs. Their texts praise the communist party, the Berlin Wall and the happiness of industrial labour. While this irritates contemporary readers, academics are not sure what the category ‘Ankunftsliteratur’ exactly means. This book discusses the origin and functionality of the genre, relates which texts are included and, by breaking down and interpreting their characters, places and plots, identifies a pattern. With a closer look on two novels, the political limits of the genre as well as the individual realization of its pattern are illustrated. In all, this book provides an important foundation for the understanding and interpretation of ‘Ankunftsliteratur’.