Description:
Anfang Februar 1781 reist Gotthold Ephraim Lessings Stieftochter Maria Amalia von Wolfenbüttel, wo die Familie lebt, nach Braunschweig zu Lessing, der schwer erkrankt ist. Es steht nicht gut um ihn. Amalia tut, was sie kann, um ihm beizustehen, doch kann sie kaum noch zu ihm durchdringen, verliert er sich doch zusehends im Fieberwahn, verwechselt Amalia mit ihrer Mutter, seiner verstorbenen Ehefrau Eva, und sinniert über Spinoza und seinen »Derwisch«, den er als letzten großen Wurf zu Papier bringen wolle . "Amalias Worte kommen aus einer Aufklärung, die an ihren Zweifeln gewachsen und gereift ist. Es sind letztlich wohl auch die Worte Christoph Heins, der in seinen letzten Publikationen immer wieder mit seinem theatralen Erbe und seiner Rolle als „Chronist ohne Botschaft“ gehadert hat. Dann wäre in diesem fabelhaften Brief, der eine geliehene Biographie aus geringstmöglicher familiär-sozialer Distanz erzählt, vielleicht doch eine späte Botschaft des Chronisten versteckt" (literaturkritik.de)