Description:
Alfred Kolleritschs Gedichte sind die Gedichte eines Einzelgängers ohne Schule, der seinen eigenen Weg verfolgt. In den zumeist kurzen, reimlosen Gebilden dieses Bandes vereinen sich philosophische Einsichten, Liebesanrufungen, Zeitgenössisches, Reflexionen über Zeit und Tod sowie Naturerfahrungen. Die Landschaft des Gedichts ist dabei eine wundversehrte, die Gedichte handeln von Schmerz, Abschied und Verlust. Die Gedichte zeichnen sich durch ihren spezifischen Ton aus, der trotz aller Brüche, Abgründe und Trennungen gleichmäßig bleibt und in dem die Gedichte ihren Gegenständen nachspüren. Die Melodie dieser Gedichte gibt dabei vor, wie diese zu lesen sind. Erst durch den Nachvollzug der sprachlichen Bewegung erschließen sich dem Leser die Gedichte ganz, ohne dass sich diese auf eine Pointe zubewegen. „Der für Kolleritsch so charakteristisch paradoxale Buchtitel „Die Nacht des Sehens“ verweist also auf eine existenzielle Situation, in der die Erfahrung des Schönen noch möglich ist, aber immer häufiger nur noch als Rückzugsbewegung: „als Klang im Atmen, / als Abgesang der Erschöpfung.“ Die späten Gedichte des Alfred Kolleritsch, die hier mit einem profunden Nachwort seines Freundes Michael Krüger vorliegen, sind anrührende kleine Lieder des Abschieds“ (deutschlandfunkkultur.de)