University thesis:
Dissertation, EBS Universität für Wirtschaft und Recht Wiesbaden, 2018
Footnote:
Description:
Kartellrechtliche Schadensersatzklagen stoßen im engen Korsett des Privat- und Zivilprozessrechts an Grenzen, etwa wenn es um die Frage geht, wie Kartellschäden darzulegen und zu beweisen sind. Dies gilt auch nach der 9. GWB-Novelle. Der englische Gesetzgeber hat nun ein innovatives Konzept vorgelegt, wonach ein Kartellteilnehmer ein „Voluntary Redress Scheme“ einsetzen und Kartellgeschädigten freiwillig Schadensersatz anbieten kann. Die Kartellbehörde prüft das „Voluntary Redress Scheme“ und kann bei Genehmigung die im Rahmen des Ordnungswidrigkeitenverfahrens verhängte Geldbuße um bis zu 20 % reduzieren. Die Arbeit widmet sich der Frage, ob eine Effektivierung des „private enforcement“ durch „Voluntary Redress Schemes“ möglich ist, wie das Konzept einer freiwilligen Entschädigungsregelungen im deutschen Recht umgesetzt werden könnte und wie sich „public“ und „private enforcement“ an dieser Schnittstelle miteinander in Einklang bringen lassen.
Even after the 9th amendment of the German Antitrust Act, cartel damage claims push the conception of German civil and civil procedure law to its limits – especially when it comes to proving the cartel damage in court. The UK legislator has now introduced the concept of voluntary redress schemes under which cartel members voluntarily offer compensation to damaged parties. The cartel authority assesses the scheme and may reduce the penalty for the cartel infringement up to a maximum of 20% when approving the scheme. The book examines the questions of whether voluntary redress schemes could improve the system of private enforcement of cartel law, how voluntary redress schemes could be implemented into German law, and how public and private enforcement can be harmonised at this point.