• Media type: Book
  • Title: Konfliktfall Solidarität : Geschichten und Analysen aus einer erschöpften Lebenswelt
  • Contributor: Prott, Jürgen [VerfasserIn]
  • Corporation: Steidl Verlag
  • imprint: Göttingen: Steidl, 2020
  • Issue: Erste Auflage
  • Extent: 364 Seiten; 20.8 cm x 12.6 cm
  • Language: German
  • ISBN: 9783958297838; 3958297838
  • RVK notation: MS 1290 : Sozialphilosophie (auch Theorie der Gesellschaft), Sozial- und Kulturkritik (auch Dialektik), Entfremdung
  • Keywords: Solidarität > Soziale Schichtung > Gewerkschaft
  • Origination:
  • Footnote: Literaturverzeichnis: Seite 361-364
  • Description: Solidarität verlangt die Bereitschaft zu dauerhafter wechselseitiger Hilfsbereitschaft, und zwar über Liebe und Barmherzigkeit hinausgehend. Das setzt eine Ausbalancierung zwischen Abstand und Nähe unter Bürgerinnen und Bürgern voraus, sofern sich nicht der Staat anmaßen will, das Solidarische dirigistisch zu verordnen. Solidarisch gesonnene Zeitgenossen verbinden heiße Herzen mit kühlem Verstand, sie paaren Einfühlsamkeit mit der Anerkennung der Autonomie des Anderen. Doch das geht nicht ohne Konflikte ab. Auch wenn einvernehmliches Miteinander in Zeiten existentieller Krisen etwa des Gesundheitssystems, der natürlichen Lebensgrundlagen oder der Wirtschaft ein Gebot der Stunde ist, lösen sich Interessenunterschiede gesellschaftlicher Gruppen nicht einfach in Luft auf. Häufig helfen uns erst historische Rückblicke, den Ernst einer Lage realistisch einzuschätzen. Dann zeigt sich nämlich, dass sich dort, wo sozialer Zusammenhalt brüchig wird, weil sich hemmungsloser Individualismus Raum verschafft, diese beunruhigende Frage in den Vordergrund schiebt: Kann es überhaupt noch gelingen, das Band der Solidarität wieder fester zu knüpfen, ohne die Freiheit des Einzelnen bei gleichzeitiger Anerkennung sozialer Vielfalt preiszugeben? „Auch wenn Jürgen Protts Fokus auf Arbeitnehmersolidarität auf Dauer etwas eng wirkt und seine beispielhaften Erzählungen oft zu episch geraten, sind seine Ausführungen über solidarisches Handeln gestern und heute äußerst anregend. Das liegt vor allem daran, dass er den Begriff des Solidarischen schärft, indem er die damit verbundenen Handlungsdispositionen als konfliktgeladen betrachtet. Solidarität, so Prott, sei nun mal der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Insofern ist es wichtig, genau hinzuschauen, wenn der Zusammenhalt in Zeiten zunehmender Individualisierung brüchig zu werden droht“ (deutschlandfunk.de)

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