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Elektronische Reproduktion der Druckausgabe
Description:
Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Ausbruch der Nuklearkrise um Nordkorea hat sich das Kräfteverhältnis in Nordostasien verändert. Mit China, Rußland, den USA und Japan sind vier Großmächte im nordasiatischen Raum präsent, die auch in der Koreapolitik ihre jeweiligen Interessen verfolgen. Als unmittelbarer Nachbar ist China vor allem an einer friedlichen Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel interessiert. Vor diesem Hintergrund hat die chinesische Außenpolitik einen Wechsel vollzogen von der ideologisch determinierten zu einer stärker pragmatisch am nationalen Interesse ausgerichteten Politik. An Hand der chinesisch-koreanischen Beziehungen seit 1989 können die Koordinaten und Konfliktzonen übergeordneter, die Rolle Chinas in der internationalen Politik bestimmender Faktoren aufgezeigt werden. Die Antinomie konkurrierender nationaler und internationaler Interessen zeigt sich in der Aufnahme wirtschaftlicher und diplomatischer Kontakte zu Südkorea bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung enger militärischer Kooperation mit Nordkorea.