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In German
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Description:
Frontmatter -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- 1 Einleitung -- 2 Grundlegungen der Studie – Forschungsgeschichte, Methode und Ziele -- 3 Instrumentarien – Bibliothek und Exzerpt -- 4 Sedlmayrs Rezension von Karl Tolnais Buch Die Zeichnungen Pieter Bruegels (1925) und die Folgen -- 5 Ansätze der Theoriebildung um 1930 – Lektüren, Entwürfe, Texte -- 6 Die Architektur Borrominis – Umbau und Vermittlung älterer und neuer Theorieansätze in einer Monographie -- 7 »Zu einer strengen Kunstwissenschaft« – eine Programmatik der Kunstwissenschaft in ihrem Kontext -- 8 »Die Interpretation des Kunstwerks« und »Gestalt und anschaulicher Charakter am Kunstwerk« – zwei unpublizierte Arbeiten um 1940 -- 9 »Kunstwerk und Kunstgeschichte« – Umbauarbeiten in der Entstehung eines Aufsatzes vor und nach 1945 -- 10 »Pieter Bruegel. Der Sturz der Blinden. Paradigma einer Strukturanalyse« – experimentelle Validierung und begriffliche Ausdifferenzierung des anschaulichen Charakters -- 11 Textpraktiken in Hans Sedlmayrs Verlust der Mitte -- 12 Formationen einer Kunstwissenschaft -- 13 Literaturverzeichnis -- 14 Verzeichnis der Abbildungen -- Personenregister -- Sachregister
In this study, new archival research enables a re-reading of the controversial art historian Hans Sedlmayr. Modes of citing, excerpting, and writing are analyzed in depth and examined as practices of theory formation. This textological investigation sheds light on receptive, productive, and material aspects that are constitutive for the emergence and discursivization of a scientific model of thought
Untersuchungen zu den Praktiken wissenschaftlicher Textproduktion im 20. Jahrhundert sind bisher Desiderat. Am Beispiel des umstrittenen Kunsthistorikers Hans Sedlmayr werden in der vorliegenden Studie textorientierte Zugänge zu diesem Forschungsfeld erprobt. Anhand unveröffentlichter Materialien aus dem Nachlass wird dargestellt, wie Sedlmayr seine Kunstwissenschaft textproduktiv aus Lektüren entwickelt, wie er exzerpiert, zitiert und wie er außerfachliche Denkmodelle textuell adaptiert. Neben der Analyse dieser Textpraktiken und einer fundierten Quellenkritik ermöglichen es die Archivstudien, Sedlmayrs Projekt einer Neulancierung der Kunstwissenschaft zu diskutieren und ausgewählte Publikationen einer fokussierten Re-Lektüre zu unterziehen. Dabei wird exemplarisch gezeigt, welche textuellen Strategien sowie para- und intertextuellen Arrangements im Prozess der Neuformulierung einer Disziplin zum Tragen kommen und wie sich diese unter den unterschiedlichen wissenschaftlich-politischen Konstellationen bis in die 1950er Jahre verändern. Diese Arbeit liefert neue Forschungsgrundlagen zu Hans Sedlmayr und zeigt zugleich Wege auf, wie sich eine Praxeologie der Geisteswissenschaften über einen textorientierten Zugriff entwickeln lässt